Auf das wichtigere Fest vergessen? (Nehemia 8,13-18)

In Nehemia 8 liest man von der großen Volksversammlung, wo (anscheinend zum ersten Mal nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft) das Gesetz Moses (die Tora) vor dem ganzen Volk vorgelesen wurde. Diese fand am ersten Tag des siebenten Monats statt (V. 2). Am zweiten Tag stellen die Familienoberhäupter, Priester und Leviten fest, dass Gott ihnen ja geboten hatte im siebenten Monat das Laubhüttenfest zu feiern (3. Mose 23,33-36). Daraufhin bereiten sie alles vor und feiern es, wie vorgeschrieben vom 15. bis zum 22. Tag des siebenten Monats. Auch die Festversammlung (Schmini Azeret) am achten Tag wurde nach der Vorschrift gefeiert (V.18).

Nun stellt sich aber die berechtigte Frage, warum man hier nichts vom wichtigsten jüdischen Fest überhaupt liest, nämlich dem großen Versöhnungstag (Jom Kippur). Laut Anweisung Gottes sollte dieses am 10. Tag des siebenten Monats gefeiert werden (3. Mose 23,26-32; 4. Mose 29,7-11)!

Warum liest man hier im Buch Nehemia also davon, dass das Volk penibel das Laubhüttenfest hielt (ein eher unwichtiges Fest), aber vom großen Versöhnungstag, an welchem für das Volk Sühnung erwirkt werden konnte, liest man nichts? 

 

Nehemia 8,13-18
Und am zweiten Tage versammelten sich die Häupter der Väter des ganzen Volkes, die Priester und die Leviten, zu Esra, dem Schriftgelehrten, und zwar um aufzumerken auf die Worte des Gesetzes. Und sie fanden im Gesetz geschrieben, dass der HERR durch Mose geboten hatte, dass die Kinder Israel am Feste im siebten Monat in Laubhütten wohnen sollten, und dass sie verkündigen und einen Ruf ergehen lassen sollten durch alle ihre Städte und durch Jerusalem, und sagen: Gehet hinaus auf das Gebirge und holet Zweige vom Olivenbaum und Zweige vom wilden Ölbaum und Myrtenzweige und Palmzweige und Zweige von dichtbelaubten Bäumen, um Hütten zu machen, wie geschrieben steht! Und das Volk ging hinaus und holte herbei; und sie machten sich Hütten, ein jeder auf seinem Dache und in ihren Höfen, und in den Höfen des Hauses Gottes, und auf dem Platze am Wassertore, und auf dem Platze am Tore Ephraim. Und die ganze Versammlung, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt war, machte Hütten und wohnte in den Hütten. Denn die Kinder Israel hatten nicht also getan seit den Tagen Josuas, des Sohnes Nuns, bis auf jenen Tag. Und es war eine sehr große Freude. Und man las in dem Buche des Gesetzes Gottes Tag für Tag, vom ersten Tage bis zum letzten Tage. Und sie feierten das Fest sieben Tage lang; und am achten Tage war eine Festversammlung nach der Vorschrift.
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