Die 70 Jahrwochen-Prophetie in Daniel 9
In Daniel 9,24-27 findet man eine äußerst interessante Prophetie. Schon frühe Kirchenväter wie Clemens von Alexandra[1], Tertullian[2] oder Julius Africanus[3] versuchten eine Deutung der 70 Jahrwochen[4]. Die gängige christliche Auslegung deutet die Prophetie auf Jesus den Messias. In der Gegenwart besonders vertreten von Gerhard Maier[5], Roger Liebi[6] oder Lothar Gassmann[7], wobei Liebi die Berechnung von Sir Robert Anderson übernimmt, die er in seinem Buch „The Coming Prince“[8] darlegt. Nach seiner Berechnung endeten die 69 Jahrwochen am 10. Nisan (6. April) 32 n. Chr. als Jesus am Palmsonntag in Jerusalem einzog. Die 70. Jahrwoche ist noch offen und wird sich in der Endzeit erfüllen.
Die Berechnung, die sich größtenteils logisch anhört, hat nur einen Haken. Wenn es wirklich eine so detaillierte Prophezeiung gewesen ist, die sich in Jesus Christus erfüllt hat, warum wird sie dann von keinem neutestamentlichen Autor zitiert? Keiner erwähnt die Erfüllung dieser Prophetie auch nur ansatzweise! Selbst Matthäus, der in seinem Evangelium alle möglichen alttestamentlichen Anspielungen auf Jesus bezieht, erwähnt die Prophetie aus Daniel 9 nicht. Die einfachste und logischste Erklärung dafür ist, dass die NT-Autoren die Prophezeiung nicht in Jesus erfüllt sahen.
Wie lässt sich die Prophezeiung stattdessen deuten?
Die gängige rabbinische Auslegung, wie sie unter anderem von Rabbi Moshe Shulman in seinem Artikel „Daniel 9 – Its Chronology and Meaning“[9] dargestellt wird, deutet das Ende der 70. Jahrwochen in das Jahr 70 n. Chr. als die Römer den zweiten Tempel zerstört haben.[10] Die Berechnung, die sich nach dem Seder Olam[11] richtet, geht aber nur auf, wenn man glaubt, dass die geschichtliche Datierung falsch ist und Nebukadnezar den Tempel im Jahr 422 statt im Jahr 586 v. Chr. zerstört hat. Für jemanden der keinen orthodoxen jüdischen Glauben hat, wird die Argumentation, die auch Raschi[12] vertritt, nicht wirklich überzeugen.
Schauen wir uns den Text nun selbst genau an, ohne ihn durch eine christliche Brille zu lesen.
Daniel forscht in den Schriften Jeremias, um zu erfahren, was die von ihm genannten 70 Jahre zu bedeuten haben (9,2). Der Engel Gabriel erklärt daraufhin Daniel was es mit den 70 Jahren auf sich hat (9,21-23).
V. 25: „So sollst du denn erkennen und verstehen: Von dem <Zeitpunkt an, als das> Wort erging, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis zu einem Gesalbten, einem Fürsten, sind es sieben Wochen. Und 62 Wochen <lang> werden Platz und Stadtgraben wiederhergestellt und gebaut sein, und zwar in der Bedrängnis der Zeiten.“[13]
Bei dieser Übersetzung wird schon einiges hineininterpretiert. Hier eine wörtliche Übersetzung:
Du sollst erkennen und verstehen | וְתֵדַ֨ע וְתַשְׂכֵּ֜ל |
von dem Ausgang des Wortes | מִן־מֹצָ֣א דָבָ֗ר |
betreffs zurückbringen und betreffs bauen <nach> Jerusalem | לְהָשִׁיב֙ וְלִבְנֹ֤ות יְרֽוּשָׁלִַ֨ם֙ |
bis zu einem Gesalbten, einem Herrscher | עַד־מָשִׁ֣יחַ נָגִ֔יד |
sieben Siebener (Jahrwochen[14]) | שָׁבֻעִ֖ים שִׁבְעָ֑ה |
Diese wörtliche Übersetzung ist wichtig, da hier deutlicher wird, ab wann man wegrechnen muss. Die gängige christliche Auslegung ist hier der Erlass von Artaxerxes im Jahr 444 v. Chr. (Neh. 2,1-8), jedoch lebte Daniel zu dieser Zeit gar nicht mehr und konnte demnach gar nicht verstehen um wen es hier gehen soll (zumal das Buch Nehemia zur Zeit Daniels ja noch gar nicht existierte). Die rabbinische Auslegung, und diese teile ich hier, ist dass man ab dem Zeitpunkt rechnen muss, an dem das Wort betreffs dem zurückbringen nach Jerusalem stattgefunden hat. Dieses Datum konnte Daniel herausfinden, da es im Buch Jeremia angegeben ist. Wäre der Erlass von Artaxerxes gemeint, würde man das Wort "Erlass (פּתגּם)" oder "Befehl (דּת)" (wie in Dan. 2,13) erwarten, hier steht jedoch nur "Wort (דּבר)", was auch im V. 23 vorkommt und dort ein die Botschaft Gottes (an Daniel) meint.
Im Buch Jeremia finden sich drei Stellen, die in Frage kommen könnten. In Jer. 25,11 und wiederholt in 29,10 findet man die Erwähnung der 70 Jahre. In 29,14 was im Zusammenhang mit den 70 Jahren steht, ist sogar vom zurückbringen (שׁוּב) die Rede, allerdings nicht vom bauen (בּנה).
Es gibt jedoch einen Vers im Buch Jeremia wo zurückbringen (שׁוּב) und bauen (בּנה) zusammen erwähnt wird und der steht in Jer. 33,7. In den meisten deutschen Übersetzungen wird „zurückbringen“ mit „Geschick wenden“ übersetzt. In der jüdischen Bibelübersetzung von Zunz werden die hebräischen Wörter aber deutlicher: „Und führe zurück die Gefangenen Jehudah’s und die Gefangenen Jisraël’s, und baue sie wie vormals.“
Es gibt aber noch einen weiteren starken Hinweis, warum Daniel wohl an diese Stelle denkt. Im folgenden Vers 8 stehen ebenfalls 3 Wörter, die im Zusammenhang zur Jahrwochenprophetie Daniels stehen. In Dan. 9,24 erfahren wir, dass am Ende der 70 Jahrwochen 3 Dinge passieren:
- Verbrechen/Frefel wird zum Schluss gebracht (פשׁע)
- Sünden haben ein Ende (חטא)
- Schuld wird gesühnt (עוה)
Genau diese 3 Stichwörter kommen in Jer. 33,8 vor. Gott verheißt hier nämlich, dass nachdem die Gefangenen zurückkehren und gebaut werden, ihre Schuld gereinigt und ihre Verbrechen vergeben werden:
וְטִ֣הַרְתִּ֔ים מִכָּל־עֲוֹנָ֖ם אֲשֶׁ֣ר חָֽטְאוּ־לִ֑י וְסָלַחְתִּ֗י לְכֹול עֲוֹנֹֽותֵיהֶם֙ אֲשֶׁ֣ר חָֽטְאוּ־לִ֔י וַאֲשֶׁ֖ר פָּ֥שְׁעוּ בִֽי
"Und ich werde sie reinigen von all ihrer Ungerechtigkeit, mit der sie gegen mich gesündigt haben, und ich werde ihnen alle ihre Missetaten vergeben, mit denen sie gegen mich gesündigt und an mir gefrevelt haben." (SCHL)
Schauen wir nun, ob wir diese Verheißung datieren können. In Jer. 33,1 steht, dass Jeremia zu diesem Zeitpunkt im Wachhof eingeschlossen war. Im Kapitel davor in Jer. 32,1-2 erfahren wir, wann das passiert ist, nämlich im 10. Jahr Zedekias, welches das 18. Jahr Nebukadnezars war.
Zedekia war von 598–586 v. Chr. König in Israel und Nebukadnezar war von 605–562 v. Chr. neubabylonischer König. Demnach geschah die Prophezeiung im Jahr 588. Chr.[15]
Von diesem Zeitpunkt, als dieses Wort ausging, sollen nun 7 Jahrwochen vergehen bis zu einem Gesalbten. 7 Jahrwochen sind 49 Jahre (7x7). Damit kommen wir in das Jahr 539 v. Chr. Hier soll es also einen Gesalbten bzw. einen Herrscher geben.
Um zu verstehen, wer aller als „Gesalbter“ (hebr. maschiach) in Frage kommt, kann man einfach ein Wortstudium dazu machen. Man wird sehen, dass es hauptsächlich zwei Personengruppen gibt, die in Frage kommen, nämlich Könige (1. Sam. 24,7; 2. Sam. 23,1) und Hohepriester (3. Mo. 4,3.5.16; 6,15).
Interessant ist, dass es genau einen nicht-jüdischen König gibt, der als Gesalbter bezeichnet wird, nämlich Kyrus in Jesaja 45,1. Dort heißt es „So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, …“
Gibt es nun eine Begebenheit von Kyrus zu dieser Zeit, die so wichtig war, dass Daniel sie unbedingt erwähnen muss? Die Antwort ist „Ja“. Im Jahr 539 v. Chr. nahm Kyros II. Babylon ein (die Stadt, in der Daniel lebte) und beendete die Herrschaft des babylonischen Reiches! Das passt gut ins Buch Daniel, da er in seiner 4-Weltreich-Lehre (Kap. 2 und 7) darauf eingeht, dass das babylonische Reich ein Ende hat.
Die ersten 7 Jahrwochen erfüllen sich somit aufs Jahr genau in Kyros dem Gesalbten der das erste Weltreich (Babylon) beendet!
Daniel 9,25b beschreibt dann, dass in den nächsten 62 Jahrwochen (= 434 Jahre) Straßen und Gräben (das Wort kann interessanterweise auch „Gold“ bedeuten) wieder aufgebaut werden und zwar in bedrückender Zeit bzw. Bedrängnis der Zeiten. 538 v. Chr. erfolgt ja die Rückkehr der er Exilanten unter Serubbabel[16] und man liest von ihnen in Esra 4,4-5 dass sie es schwer hatten mit dem Wiederaufbau, als sie aus dem Exil heimgekehrt sind. Später waren sie ein Spielball zwischen den Ptolemäern und den Seleukiden und die beginnende Hellenisierung führte immer wieder zu Spannungen.
In V. 26 heißt es dann, dass nach 62 Wochen ein Gesalbter weggetan[17] wird. Offensichtlich handelt es sich hier um einen anderen Gesalbten als in V. 24, da dieser ja erst 434 Jahre später lebt.
Es wäre naheliegend hier nun vom Jahr 539 weiterzurechnen, als Kyros das babylonische Rech beendet. Das ist aber nicht zwingend notwendig und würde in ein falsches Jahr führen, welches mit der folgenden Prophetie nicht übereinstimmt. Wie wir sehen werden ist es naheliegender vom Jahr 605 wegzurechnen, dem Zeitpunkt als Jeremia zum ersten Mal etwas von den 70 Jahren erfahren hat. Jeremia 25,11 ereignet sich nämlich im ersten Jahr von König Nebukadnezar, welcher (wie bereits erwähnt) von 605–562 v. Chr. regierte. (Eine detaillierte Ausführung warum die jüdischen Gelehrten von 605 wegrechnet findet man hier: https://judaismsanswer.com/Daniel%209.pdf)
Rechnet man nun vom Jahr 605 die 434 Jahre (62 Jahrwochen) weg landet man im Jahr 171 v. Chr. Was in diesem Jahr geschah, ist nicht allgemein bekannt, kann aber im 2. Makkabäer 4,23-26 nachgelesen werden. In diesem Jahr wurde der letzte zadokidische[18] Hohepriester namens Jason abgesetzt[19]. Die Zadokiden hatten eine besondere Stellung inne. Nach Hesekiel 44,15-6 waren sie die einzigen, die treu bei Gott blieben, während die restlichen Israeliten abirrten. Sie waren darum die einzigen, die den Dienst am Heiligtum noch ausführen durften. Und nun wird der letzte rechtmäßige Hohepriester „weggetan“ (von sterben steht nichts im Text). Daniel 9,26 macht dann noch deutlich, dass er „nichts haben wird“.[20] Dies zeigt sich auch später bei seinem Tod, denn in 2. Makkabäer 5,10 liest man über ihn: „Und wie er viele unbegraben hatte liegen lassen, so trug auch keiner um ihn Leid. Er fand kein würdiges Begräbnis und wurde nicht bei seinen Vätern begraben.“Was dann in der letzten Jahrwoche geschieht ist aus dem 1. Makkabäerbuch bekannt. Ich stelle die entsprechenden Bibelstellen hier direkt gegenüber:
Daniel 9,26-27 | 1. Makkabäer 1 |
Und das Volk eines kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören[21] | Als aber Antiochus in Ägypten gesiegt hatte und wieder heimzog im 143. Jahr, zog er hinauf gegen Israel und kam nach Jerusalem mit einem großen Heer, ging frech und ohne Scheu in das Heiligtum und ließ wegnehmen den goldenen Altar, den Leuchter und alle Geräte, die dazugehören, den Tisch, auf dem die Schaubrote lagen, die Kannen, die Schalen, die goldenen Kellen, den Vorhang, die Kronen. Auch den goldenen Schmuck an der Vorderseite des Tempels rissen sie ab. (V. 20-22) Und er plünderte die Stadt, steckte sie in Brand und riss die Häuser und Mauern ringsum nieder. (V. 31) Das Heiligtum wurde öde wie die Wüste. (V. 39) |
Und stark machen wird er einen Bund für die Vielen, eine Woche lang | König Antiochus erließ ein Gebot für sein ganzes Reich, dass alle zu einem Volk werden und ihre Gesetze aufgeben sollten. Und alle Völker willigten in das Wort des Königs ein. Und auch viele aus Israel willigten ein und opferten den Götzen und entweihten den Sabbat. (V. 41-43) Viele aus dem Volk schlossen sich denen an, die das Gesetz verlassen hatten, und trieben ihr Unwesen im Lande. (V. 52) |
und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. | Auch sandte Antiochus Boten mit Briefen nach Jerusalem und in alle Städte Judäas; in ihnen gebot er, die Gebräuche der Heiden anzunehmen, die Brandopfer, Speisopfer und Sündopfer im Heiligtum einzustellen, Sabbate und andere Feste abzuschaffen, (V. 44-45) |
Und auf dem Flügel von Greueln[22] <kommt> ein Verwüster, bis festbeschlossene Vernichtung über den Verwüster ausgegossen wird. (ELB) Und im Heiligtum wird stehen ein Gräuelbild, das Verwüstung anrichtet… (LUT nach der LXX) |
Im 145. Jahr[23], am fünfzehnten Tage des Monats Kislew, ließ König Antiochus das Gräuelbild der Verwüstung auf den Altar Gottes setzen und in allen Städten Judäas Altäre für Götzen errichten, (V. 54) |
Der Verwüster (Antiochus) stirbt dann genau im Jahr 164 v. Chr.[24] am Ende der 63. Jahrwoche!
Der Ablauf von Daniel 9,26-27 orientiert sich exakt an 1. Makkabäer 1 bzw. an der damals bekannten Geschichte[25]. Dass ist kein Zufall, sondern zeigt, dass sich die letzte Jahrwochen-Prophezeiung Daniels in Antiochus IV. Epiphanes erfüllt.
Übersicht mit den wichtigsten Jahreszahlen:
Generell wäre es auch möglich beide Prophezeiungen im Jahr 605 v. Chr. starten zu lassen. Die 7. Jahrwoche wären dann das Jahr 556 (605-49) v. Chr. Bei dem Datum würde es sich dann nicht um das Jahr handeln, in dem Kyros Babylon eingenommen hat, sondern wann Kyros an die Macht kam. Laut Lexikon regierte er von ca. 559-530 v. Chr. Da sich die Historiker nicht ganz sicher sind, wann seine Herrschaft begann, könnte das Jahr 556 v.Chr. durchaus möglich sein.
Eine Anmerkung noch zu dem Wort עֹלָמִים (ewige Gerechtigkeit): Macht man ein Wortstudium zu diesem Wort, merkt man schnell, dass das Wort, welches an 7 anderen Stellen vorkommt (3. Mo. 14,5.50; Ps. 29,3; Jer. 17,8; 51,13; Hes. 17,5; 19,10), dort immer mit עַל־מַיִם (über Wasser) punktiert wurde. Nur in Daniel 9,24 wurde es anders punktiert (also die Vokale anders gesetzt). Die Frage ist nun warum und ob die Massoreten sich hier vielleicht geirrt hatten (es gibt übrigens unzählige Stellen, wo man, beim Übersetzen von der Punktierung der Massoreten abweicht). Würde man das Wort, wie in den anderen Stellen, übersetzen, würde der Abschnitt lauten „und es wird kommen Gerechtigkeit/Recht über das Wasser“.
Die historische Deutung könnte sich dann auf den Friedensvertrag beziehen, den die Römer mit den Juden geschlossen hatten. Judas Makkabäus schickt nämlich Abgesandte nach Rom und diese kamen mit einer bronzenen Tafel zurück (vermutlich per Schiff über das Meer) auf welcher die Römer den Juden Glück u.a. und Frieden in alle Ewigkeit wünschen (1. Makkabäer 8,17-29). Oder alternativ wäre auch an den Brief von Lysias (der nach dem Tod von Antiochus die Regentschaft übernahm) zu denken, der auch von römischen Gesandten bestätigt wurde (2. Makkabäer 11,34), in welchem die Juden ihr Heiligtum wieder zurückbekamen. 2. Makkabäer 11,25: „Wir beschließen darum, dass auch dieses Volk ungestört bleibt, und verfügen, dass man ihnen ihr Heiligtum zurückgibt und dass sie ihr Leben so einrichten können, wie es schon zur Zeit ihrer Vorfahren Brauch war.“ Das passt auch gut zu Dan. 9,24b wo ja steht, dass das Allerheiligste wieder gesalbt wird (vgl. die beschriebene Erfüllung dessen in Josephus, Jüdische Altertümer 12, 316ff & Hintergrund des Chanukka-Festes).
Fußnoten
[1] Stromateis I, Kap. XXI, 146
[4] Hieronymus liefert in seinem Danielkommentar In Danielem neun verschiedene Auslegungen und vermeidet eine eigene weitere hinzuzufügen.
[5] In seinem Buch Der Prophet Daniel, Wuppertal, 1982, S. 340
[6] In seinem Buch „Die Bibel – absolut glaubwürdig!“ CLV, 2019, S. 80ff
[7] https://www.youtube.com/watch?v=qiEjxWCUVls
[9] http://www.judaismsanswer.com/Daniel%209.pdf
[10] “From the destruction of the First temple in 3338 until the destruction of the second Temple in 3828 is 70 weeks (490 years). The anointed Cyrus comes 7 weeks (51 years) after the destruction of the First Temple.“
[11] Jüdische Weltchronik https://de.wikipedia.org/wiki/Seder_Olam_Rabba
[12] Rabbi Schlomo ben Jizchak, einer der wichtigsten Rabbiner und Kommentator im Judentum
[13] Die zitierten Bibelstellen sind nach der Revidierten Elberfelder 1985 angegeben, die aus den Apokryphen aus der Luther 2017.
[14] Dass es sich bei der Bezeichnung Siebener (שִׁבְעָ֑ה) um die Zeitspanne von 7 Jahren = 1 Jahrwoche handelt ist allgemein anerkannt und wird durch einen Vergleich von Dan. 9,27 mit Dan. 12,11 bestätigt.
[15] Dazu wann Zedekia König wurde gibt es unterschiedliche Ansichten. Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Zedekiah. Manche Gelehrte meinen er kam 597 v. Chr. an die Macht. Dann wäre sein 10. Regierungsjahr 587 v. Chr. gewesen. Dazu kommt noch die Schwierigkeit, dass in Babylon das 1. Jahr der Regierung eines Königs als „Thronbesteigungsjahr“ bezeichnet wurde und erst das folgende Jahr als erstes Regierungsjahr gerechnet wurde, wodurch nicht immer klar ersichtlich ist, wann geschichtlich der Beginn der Regierung anzusetzen ist.
[16] Siehe auch den Erlass am Kyros-Zylinder: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyros-Zylinder
[17] Das hebräische Wort für „weggetan“ ist כּרת. Es kann übersetzt werden mit „abgeschnitten werden; abgehauen, gefällt werden; weggenommen werden, verschwinden; vernichtet, ausgerottet, ruiniert werden“. Im Hebräischen ist dieser Vers eher ein göttliches "Du bist gefeuert" als das römische "Ab mit dem Kopf".
[18] https://de.wikipedia.org/wiki/Zadok_(Priester)
[19] „Jason's time as High Priest was brought to an abrupt end in 171 BCE when he sent Menelaus, the brother of Simon the Benjamite, to deliver money to Antiochus. Menelaus took this opportunity to "outbid" Jason for the priesthood, resulting in Antiochus confirming Menelaus as the High Priest.” https://en.wikipedia.org/wiki/Jason_(high_priest)
Manche Ausleger denken hier jedoch an den Tod des Hohepriesters Onias III. Jedoch ist sein Todesjahr unklar und über seinen Tod gibt es auch unterschiedliche Angaben bei Josephus Flavius und im 2. Makkabäerbuch.
[20] In der Rabbinerbibel von Leopold Zunz heiß es übrigens „und hat keinen (Nachfolger)“, was auch gut auf Jason passt, der ja der letzte Zadokide war.
[21] Laut Josephus Flavius Antiquitates Iudaicae XII 8,322 und 1. Makkabäer 2,12 wurde der Tempel in Jerusalem von Antiochus verwüstet und zerstört.
[22] Es ist allgemein anerkannt, dass mit dem „Greuel der Verwüstung“ das Götzenbild gemeint ist, welches Antiochus Epiphanes im Jerusalemer Tempel aufstellen ließ. Siehe auch 2. Makkabäer 6,2: „Auch sollte er den Tempel zu Jerusalem entweihen und ihn »Tempel des Zeus Olympios« nennen“ und 1. Makkabäer 1,59: „Am fünfundzwanzigsten Tage des Monats opferten sie auf dem Götzenaltar, der auf dem Altar des Herrn stand.“ Und Matthäus 24,15: „Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht“ vgl. Dan. 11,31.
[23] Gezählt wird hier von der griechischen Herrschaft der Seleukiden im Jahr 312 an (https://de.wikipedia.org/wiki/SeleukidischeÄra). Demnach handelt es sich hier um das Jahr 167 v. Chr. was genau die Hälfte der Jahrwoche ist.
[24] Das Todesjahr Antiochus ist wissenschaftlicher Konsens und aufgrund der datierten Babylonischen Königsliste BM 35603 Rev. 14 bestätigt. Siehe auch Fußnote 12 bei Peter Franz Mittag Antiochos IV. Epiphanes auf S. 330.
Nach 1. Makkabäer 6,49.53 dürfte das Jahr außerdem noch ein Sabbatjahr gewesen sein, also das 7. Jahr (s. V. 53).
[25] Nach 2. Makkabäer 2,23 gab es bereits ein fünfbändiges Geschichtswerk von Jason von Kyrene über die Makkabäer und Antiochus Epiphanes.
Kommentare
(vor 3 Monaten)
Hallo
"Wenn es wirklich eine so detaillierte Prophezeiung gewesen ist, die sich in Jesus Christus erfüllt hat, warum wird sie dann von keinem neutestamentlichen Autor zitiert?"
Darf ich etwas sehr Interessantes weitergeben, das Licht in diese Frage wirft?
“Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!” Markus 1,14.15. Die vom Heiland gepredigte Frohbotschaft gründete sich somit auf die Weissagungen. Die Zeit, die nach seinen Worten “erfüllt” war, umfaßte den Zeitabschnitt, den der Engel Gabriel dem Propheten Daniel genannt hatte: “Siebzig Wochen sind verhängt über dein Volk und über deine heilige Stadt; dann wird dem Frevel ein Ende gemacht und die Sünde abgetan und die Schuld gesühnt, und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht und Gesicht und Weissagung erfüllt und das Allerheiligste gesalbt werden.” Daniel 9,24. Ein Tag bedeutet in der Weissagung ein Jahr. 4.Mose 14,34; Hesekiel 4,6. Die siebzig Wochen oder vierhundertundneunzig Tage stehen somit für vierhundertundneunzig Jahre. Für diesen Zeitabschnitt gilt als Anfangspunkt: “Wisse also und verstehe: Von der Zeit, da das Wort ergeht, Jerusalem wieder aufzubauen, bis der Gesalbte, der Fürst, ersteht, vergehen sieben Jahrwochen und zweiundsechzig Jahrwochen” (Daniel 9,25; Henne), insgesamt also neunundsechzig Jahrwochen oder vierhundertdreiundachtzig Jahre. Der Befehl zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems wurde durch einen Erlaß des persischen Königs Artaxerxes Longimanus erteilt und im Herbst des Jahres 457 v. Chr. wirksam. Esra 6,14; Esra 7,1.9. Die vierhundertdreiundachtzig Jahre würden somit im Jahre 27 n. Chr. enden. Gemäß der Weissagung sollte dieser Zeitabschnitt bis auf den Messias, den “Gesalbten”, reichen. Im Jahre 27 n. Chr. empfing Jesus bei seiner Taufe die Salbung mit dem Heiligen Geist und begann kurze Zeit später mit seiner Tätigkeit. Von nun an hieß es: “Die Zeit ist erfüllt.” Markus 1,14.15.
Der Engel fuhr fort: “Mit vielen wird er während der einen Jahrwoche [sieben Jahre] einen festen Bund schließen.” Daniel 9,27 (Henne). Sieben Jahre, nachdem der Heiland seinen Dienst aufgenommen hatte, sollte das Evangelium besonders den Juden verkündigt werden: dreieinhalb Jahre durch Christus selber und anschließend durch die Apostel. “In der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen.” Daniel 9,27. Im Frühjahr des Jahres 31 wurde Christus als das wahre Opferlamm auf Golgatha geopfert. Der Vorhang im Tempel zerriß, um anzuzeigen, daß die Heiligkeit und Sinngebung des Opferdienstes ihr Ende gefunden hatten. Die Zeit war gekommen, daß irdische Opfer aufhörten.
Die eine Woche — sieben Jahre — endete im Jahre 34 n. Chr. Damals besiegelten die Juden durch die Steinigung des Stephanus, daß sie das Evangelium endgültig verworfen hatten. Die Jünger wurden durch die Verfolgung “zerstreut” und “zogen umher und predigten das Wort”. Apostelgeschichte 8,4. Kurze Zeit später bekehrte sich der Verfolger Saulus und wurde der Heidenapostel Paulus.
Die Zeit für Christi Kommen, für seine Salbung mit dem Heiligen Geist und für seinen Tod war ebenso genau festgelegt wie der Zeitpunkt, da die Verkündigung des Evangeliums an die Heiden beginnen sollte. Es war ein Vorrecht für das jüdische Volk, diese Weissagungen verstehen und im Wirken Jesu ihre Erfüllung erkennen zu dürfen. Christus hob seinen Jüngern gegenüber mit Nachdruck die Wichtigkeit des Studiums der Weissagungen hervor. Er bezog sich auf die Weissagung Daniels über ihre Zeit mit den Worten: “Wer das liest, der merke auf!” Matthäus 24,15. Nach seiner Auferstehung legte er seinen Jüngern aus, was in “allen Propheten ... von ihm gesagt war”. Lukas 24,27.
Die Juden hatten das Wort Gottes falsch gedeutet und falsch angewandt und kannten darum die Zeit ihrer Heimsuchung nicht.
Wie die Botschaft vom ersten Kommen Christi das Reich seiner Gnade ankündigte, so kündigt die Botschaft von seinem zweiten Kommen das Reich seiner Herrlichkeit an. Diese zweite Botschaft gründet sich ebenso wie die erste auf das prophetische Wort. Was der Engel dem Daniel über die letzte Zeit ankündigte, soll erst in der Zeit des Endes verstanden werden. Von dieser “Endzeit” heißt es: “Viele werden es dann durchforschen und so wird die Erkenntnis zunehmen.” — “Aber die Gottlosen werden gottlos handeln; und kein Gottloser wird Verständnis dafür haben, während die Verständigen es verstehen werden.” Daniel 12,4.10 (Menge).
Wer hat Interesse, mehr über die Dreiengelsbotschaft in Offb. 14,6-12 zu erfahren, die uns von Gott vor Jesu Wiederkunft gegeben ist?, über die Identität des Tieres (des Antichristen) in Offb. 13,1 ff und sein Zeichen, dessen Annahme solche Gerichte Gottes in Offb. 14,9-11 nach sich ziehen? Möchte jemand erfahren, wie man diesen Gerichten entrinnen kann? Gerne gebe ich dir alles weiter.
Gruss Klaus-Dieter Schulz
(vor 3 Monaten)
Dass Sie hier Text von der Irrlehrerin Ellen G. White posten, ist schon sehr bedenklich. Noch bedenklicher ist, dass Sie scheinbar nicht mal ihre Aussagen geprüft haben, um zu merken, dass dies völliger Humbug ist. Der Bezug zwischen Markus 1 und Daniel 9 ist an den Haaren herbeigezogen. Wo bitte wurde denn zur Zeit Jesu ein "Allerheiligstes gesalbt" oder "dem Frevel ein Ende gemacht"?
Wie kommen Sie auf das Jahr 457 v. Chr.? Der Befehl von Königs Artaxerxes Longimanus erfolgte 444 v. Chr. (Neh. 2,1-8). Demnach ist Ihre Berechnung falsch.
Der Bezug zwischen "einen festen Bund schließen" und "Juden wurden evangelisiert" ist doch völlig daneben, das sind zwei paar Schuhe. Ebenso zu behaupten, bei Jesu Tod hätte sich Daniel 9,27 erfüllt. Jesus hat nicht "Schlachtopfer und Speisopfer abgeschaffen", die liefen im Tempel munter weiter. Also auch hier keine Erfüllung der Prophetie! Und wo wurde im "Heiligtum ein Gräuelbild der Verwüstung aufgestellt"? Sie können sich ja aus Bibelversen nicht nur das herauspicken, was Ihnen gefällt, sondern müssen den ganzen Vers beachten! Wer so mit der Bibel umgeht, der kann alles behaupten...
(vor 3 Wochen)
UNDERSTANDING DANIEL
Jetzt können wir zum Anfang von Daniel 9 zurückkehren und den richtigen Ausgangspunkt für Daniels Prophezeiung setzen.
Der christliche Hauptfehler bei der Feststellung des Ausgangspunktes von Daniels Prophezeiung wird durch ihre falsche Übersetzung des Verses verursacht, „wissen Sie daher und erkennen Sie, dass aus dem Weggang des Dekrets, Jerusalem wiederherzustellen und wieder aufzubauen.“ Daniel 9:25
Da ihre Übersetzung behauptet, dass der Ausgangspunkt dieser Prophezeiung aus der Ausgabe eines bestimmten Dekrets zum Wiederaufbau Jerusalems ist, gehen sie fälschlicherweise davon aus, dass es das Dekret von König Artaxerxex ist. Wie oben erwähnt, gab es jedoch mehrere verschiedene Dekrete über die Rückkehr und den Wiederaufbau Jerusalems.
In Daniel 9:25 verwendete das Original hebräische das Wort Devar, das sich deutlich von einem menschlichen Dekret unterscheidet. Das Wort (- Devar) bezieht sich auf ein prophetisches Wort. Am Anfang von Daniel 9 Vers 2 wird dieses Wort verwendet, wenn Daniel sagt, dass er "das Wort des Herrn zum Propheten Jeremia" verstehen will.
Wie oben erwähnt, verwenden in allen Passagen, die irgendeine Form von Dekret oder Proklamation über Jerusalem erwähnen, keine von ihnen das hebräische Wort (- Devar).
Die richtige Übersetzung von Daniel sollte sein:
„Kenne und merke das aus dem Weg des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder aufzubauen.“ Daniel 9:25
Daher muss der richtige Ausgangspunkt von Daniels Prophezeiung mit der Herausgabe eines prophetischen Wortes und nicht mit einem menschlichen Dekret in Verbindung gebracht werden.
Das Wort (- Devar) wird zu Beginn von Daniel Kapitel 9 verwendet. Eine sorgfältige Lektüre des Anfangs dieses Kapitels verdeutlicht die richtige Bedeutung des Verweises auf das „Wort zur Wiederherstellung und zum Bau Jerusalems“ Erwähnt in Daniel 9:25.
Kapitel 9 beginnt wie folgt:
„Ich Daniel betrachtete (oder dachte) in den Büchern die Anzahl der Jahre an, die das Wort (' Devar) von G-d zu Jeremia, dem Propheten kam, das zur Zerstörung Jerusalems führen würde.“ Daniel 9:2
Hier verwendet Daniel das Wort (- Devar), wenn er über die Anzahl der Jahre nachdenkt, über die Jeremia gesprochen hatte. Jeremia hatte zweimal über einen Zeitraum von 70 Jahren prophezeit.
Einmal sagte Jeremia:
„und diese Nationen sollen dem König von Babylon 70 Jahre dienen, und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre vollendet sind, dass ich den König von Babel und diese Nation bestrafen werde ... und es zu einer ewigen Verwüstung machen werde.“ Jeremia 25:11-12
Diese Prophezeiung besagt, dass Babylon dominieren würde Israel für insgesamt 70 Jahre.
Jeremia sagt auch:
„Nach 70 Jahren in Babylon werde ich euch beherzigen und Mein gutes Wort gegen euch aufführen, indem ich euch an diesen Ort zurückkehre.“
Jeremia 29:l0
Diese Prophezeiung besagt, dass nach den 70 Jahren, zusätzlich zum Ende der babylonischen Herrschaft, die Juden auch aus dem babylonischen Exil nach Jerusalem zurückkehren würden.
Es gibt zwei Jeremias Prophezeiungen, die: 1) Unterwerfung und 2) Rückkehr nach Jerusalem.
Jeremias 70 Jahre beginnen von der ersten Unterwerfung Jerusalems durch König Nebukadnezar von Babylon. Dies geschah 18 Jahre vor der Zerstörung Jerusalems, wie die folgenden Passagen zeigten,
Wir wissen, dass die Babylonier Jerusalem zerstört haben im 19. Jahr König Nebukadnezar. Wie es heißt:
„In der 19th Nebuzaradan, Nebuzaradan, diente dem König von Babel, nach Jerusalem... und zerstörte den Tempel Gottes.“ Jeremia 52:12-13
Im 19. Jahr waren bereits 18 volle Jahre abgeschlossen. Nebukadnezar begann, Jerusalem im ersten Jahr seiner Herrschaft zu unterwerfen; dies kann aus den folgenden Versen abgeleitet werden;
„Im dritten Jahr von König Yehoyakim (drei abgeschlossene Jahre) belagerte Nebukadnezar Jerusalem.“ Daniel 1:1
„im vierten Jahr (drei abgeschlossene Jahre) von Yehoyakim, dem ersten Jahr Nebukadnezars.“ Jeremia 25:1
Diese Verse zeigen, dass Nebukadnezar in seinem ersten Jahr und der Zerstörung Jerusalems begann, Jerusalem zu belagern fand in seinem Jahr „19 th“ statt. Daher waren 18 Jahre von Beginn der Belagerung bis zur Zerstörung Jerusalems vergangen. Während dieser 18 Jahre wurde belagert und komplett umzingelt.
Die Schriften deuten auch darauf hin, dass die 70 Jahre Jeremia mit dem Aufkommen des Königs des Persischen Reiches vollendet wurden. Wie es heißt:
„Nun im ersten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien, damit das Wort des Herrn durch den Mund Jeremias erfüllt werde.“ Ezra 1:1-3
„Diejenigen, die das Schwert überlebten, verbannte er nach Babylon, wo sie ihm und seinen Söhnen Sklaven wurden, bis zum Königreich Persien begann zu regieren. Dies war die Erfüllung des Wortes Gottes an Jeremia, bis das Land von seinen abbatischen Jahren, all der Jahre seiner Verwüstung, bis zu der Vollendung von 70 Jahren, ausgeruht, beschwichtigt wurde. Im ersten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien, nach dem Ablauf der Prophezeiung Gottes, die Jeremia gesprochen hat. Gott erregte den Geist des Kyrus, des Königs von Persien, und er ergibt eine Verkündigung... um Gott einen Tempel in Jerusalem zu bauen.“ 2 Chronik 36:20-23
Neben der babylonischen Herrschaft endete mit der Erfüllung Jeremias 25:11-12, Kyrus gab auch den Juden die Erlaubnis, in Erfüllung Jeremia 29:10 zu folgen, nach Jerusalem zurückzukehren, wie es heißt;
„Wer unter euch ist, sein Gott sei mit ihm und lasst ihn nach Jerusalem hinaufziehen, das in Juda ist, und das Haus des Herrn G-d Israel baue.“ Ezra 1:4
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass von Beginn der Herrschaft Nebukadnezars, 18 Jahre vor dem Fall Jerusalems, bis zum Fall des babylonischen Reiches, als Cyrus an die Macht kam, 70 Jahre vergangen waren. Durch die Subtrahierung der 18-jährigen Unterwerfung vor der Zerstörung des Ersten Tempels von insgesamt 70 Jahren bleiben wir 52 Jahre. Dies beweist, dass König Cyrus 52 Jahre nach der Zerstörung Jerusalems an die Macht kam und Jeremias Prophezeiung erfüllte.
Das spielt eine wesentliche Rolle, um Daniel 9 zu verstehen. Daniel sehnte sich nicht nur danach, dass das babylonische Reich 70 Jahre nach der Unterwerfung Jerusalems aufhörte; er sehnte sich danach, die Rückkehr nach Jerusalem und den Wiederaufbau des Tempels zu sehen.
Als Daniel in Kapitel 9 zu sprechen beginnt, ist es im ersten Jahr von Darius der Meder. Dieser Darius wird früher in Daniel 6:1 erwähnt und nannte den Meder, damit er nicht mit Darius Sohn des Achasverous, dem Perser, verwechselt würde, der später in den Tagen von Haman und Esther geboren wurde.
Daniel war verwirrt, weil, obwohl er jetzt miterlebte, dass mit dem Aufkommen von Darius die 70 Jahre zur babylonischen Unterwerfung in Erfüllung von Jeremia 25:11-12 vorbei waren, Daniel noch nicht die Erfüllung Jeremias 29:10 gesehen hatte, die versprachen, dass die jüdischen Exilanten nach den 70 Jahren Jerusalem zurückkehren und wieder aufbauen würden. Er sah das nicht sehr bald Cyrus Weltherrschaft voraus und erfüllte dieses Versprechen.
Daniel dachte, dass vielleicht, wegen der Sünden Israels das Datum verzögert. Deshalb gesteht Daniel die Sünden der Menschen in Vers 4-20 und sagt.
„Nun sprach und betete ich noch und bekannte meine Sünden und Sünden meines Volkes Israel und gab meinerlei Vorwand über den Herrn Meinen Gott über den heiligen Berg (das Heiligtum, wie es in Jesaja 56:7) meines Gottes gesehen wurde.“ Daniel 9:20
Das erklärt, warum Daniel zu Beginn von Kapitel 9 die Anzahl der Jahre zur Zerstörung betrachtete Jerusalem und nicht zur Unterwerfung, wie es heißt.
„Ich Daniel dachte über die Berechnungen nach, die Zahl der Jahre über das, was das Wort Gottes zum Propheten Jeremia kam, um die 70 Jahre zur Zerstörung Jerusalems zu vollenden.“ Daniel 9:2
Daniel sah, dass die Unterwerfung vorbei war, aber er wollte nur die Rückkehr nach Jerusalem sehen Er wollte wissen, wann die Zerstörung mit dem Bau des zweiten Tempels enden würde.
In der Tat nahm König Cyrus nach einem Jahr Herrschaft von Darius die Macht und erfüllte Jeremia 29 und erlaubte den Juden, nach Jerusalem zurückzukehren. Aber Daniels Wunsch, die Jahre Jeremias zur Zerstörung Jerusalems zu verstehen, was zur Offenbarung eines neuen und zusätzlichen Verständnisses von Jeremia führte:
Es gibt jetzt drei verschiedene Prophezeiungen über 70 Jahre.
Während die Berechnungen der ersten beiden mit der Unterwerfung Jerusalems beginnen 18 Jahre vor seiner Zerstörung muss Daniels neuer Einblick in die 70 Jahre totaler Zerstörung aus einem anderen Ausgangspunkt berechnet werden, dem Datum, dass Jerusalem wurde zerstört. In der Tat war es genau 70 Jahre, von der Zerstörung des ersten Tempels bis zur Fertigstellung des Baus des zweiten Tempels.
Wegen Daniels Gebet, Beichtnahme und Überlegung der Jahre zur Zerstörung Jerusalems offenbarte ihm der Engel Gabriel (Vers 21), und erweiterte die Prophezeiungen von 70 Wochen (490 Jahre).
Der Ausgangspunkt dieser Prophezeiung, „der aus dem Weg des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder aufzubauen“ Daniel 9:25, beginnt auch von der Zerstörung des Ersten Tempels.
Die Verwendung des hebräischen Wortes in Daniel 9:25 und Daniel 9:2 stellt auch fest, dass sie denselben Ausgangspunkt teilen, die Zerstörung Jerusalems.
Ausgehend von der Zerstörung Jerusalems können wir nun die Bedeutung von Daniel 9:24-26 sehen. Aus dem prophetischen Wort, das sich auf die Zerstörung des ersten Tempels bezieht bis ein gesalbter Prinz (der hebräische (Knageid) korrekt als Führer übersetzt wird), wird er 7 Wochen (49 Jahre) sein. Wie bereits gezeigt, von der Zerstörung Jerusalems bis zu Kyrus 52 Jahre alt, ist dies innerhalb der th7-Woche (49 Jahre und vor der 8. Woche 56 Jahre)
Cyrus initiierte nicht nur den Umbau des Tempels (Ezra 1:1-3, Ezra 5:13, Ezra 6:3 und Jesaja 44:28), er wird auch als Gottes Gesalbter genannt, wie es heißt,
„Sagt also der Herr zu Seinem Gesalbten Cyrus.“ Jesaja 45:1
Denken Sie daran, dass es zwei gesalbte Fächer gibt, eines nach 7 Wochen und ein weiteres nach weiteren 62 Wochen.
Die erste „gesalbte“ Person, die in Daniel 9:25 als Prinz/Führer identifiziert wurde, ist König Cyrus, der 7 Wochen nach der Zerstörung Jerusalems kam. Dann aus dem Cyrus-Dekret zum Wiederaufbau Jerusalems, „wird es wieder gebaut werden“ für weitere 62 Wochen (434 Jahre). Aber „in unruhigen Zeiten“, Daniel 9:25, was unter der fremden Herrschaft der späteren persischen, griechischen und römischen Herrschaft bedeutet. Der Grieche wird in Daniel 11:2 erwähnt und Roman in Daniel 1:30 erwähnt, wo sich das Wort auf die römische Hauptstadt Konstantinopel bezieht.
Dann in der 69. Woche (483 Jahre) nach der Zerstörung des Ersten Tempels und 1 Woche (7 Jahre) vor der Zerstörung des zweiten Tempels ist ein Gesalbter abgeschnitten.
Die Tatsache, dass es keinen bestimmten Artikel gibt, deutet darauf hin, dass sich dies auf mehrere verschiedene gesalbte Themen beziehen kann. König Agrippa der letzte König von Israel (Könige gelten als gesalbt, wie es in 1 Chronik 11:3) heißt, der in dieser Zeit getötet wurde. Es bezieht sich auch auf den letzten Hohenpriester (Priester werden in Levitikus 4 gesehen) und die Opfer (in Leviticus 8:10-11) gesalbt. Alle drei Probanden galten als gesalbt und wurden in der letzten Woche vor der Zerstörung des zweiten Tempels abgeschnitten.
„Die Menschen des Prinzen werden kommen und die Stadt und das Heiligtum zerstören.“ Daniel 9:26
bezieht sich auf die römischen Legionen von Vespasian und Titus, die Jerusalem zerstörten.
Darüber hinaus hörte das Opfersystem (das gesalbt wurde) in dieser vergangenen Woche vor der Fertigstellung der insgesamt 70 Wochen von 490 Jahren auf, wie es heißt, "
„während der halben Woche wird er Opfer und Essensopfer abschaffen“ Daniel 9:27
Historisch gesehen in den Jahren vor der Zerstörung des zweiten Tempels errichteten die Römer Götzendienst im Tempel Erfüllung des letzten Verses in Daniel 9, der sagt;
„Auf den Flügeln des Greuels wird einer kommen, der Verwüstung stiftet, bis das verordnete Verderben ausgegossen ist, der Verwüster.“ Daniel 9:27
Die Römer, die oft von den Adlerflügeln symbolisiert werden, die sich auf ihren Standards ausruhen, würden den Tempel mit Götzendienst entweihen; zerstören den Tempel, der öderweise bleiben würde, bis das römische Exil mit dem Aufkommen des wahren messianischen Zeitalters des vollen Friedens, der Ruhe und der Kenntnis Gottes beendet ist. Das heutige Exil gilt als Erweiterung des römischen Exils, das mehr als 2000 Jahre gedauert hat.
In Daniel 9 sind die ursprünglichen 70 Jahre aus der Zerstörung des Ersten Tempels bis zum Bau des zweiten. Wenn sie von ganzem Herzen zurückgekehrt wären, hätte es keinen Bedarf für den Zweiten Tempel gegeben zerstört zu werden und die in Vers 24 aufgeführten Ereignisse hätten erfüllt.
„Siebzig Wochen (490 Jahre) sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um die Übertretung zu beenden und den Sünden ein Ende zu machen und die Ungerechtigkeit zu versöhnen (die vergangenen Übertretungen zu sühnen) und die ewige Gerechtigkeit einzuführen (Tempeldienst, der Gerechtigkeit bringt) und die Visionen und Prophezeiungen zu versiegeln (die Verheißungen der Propheten zu erfüllen und die prophetische Ära zu beenden) und das Allerheiligste (den Tempel) zu salben. Daniel 9:24
Der Engel Gabriel offenbart Daniel dieses zusätzliche Verständnis der 70 Jahre, die sie von 70 Jahren auf 70 Jahre verlängern, die die Zeitspanne auf 490 Jahre erstrecken, die von der Zerstörung des ersten Tempels bis zur Zerstörung des zweiten Tempels reichen. Diese Prophezeiung enthielt auch eine Beschreibung der Ereignisse, die sich entfalten würden, wenn das jüdische Volk nicht richtig bereuen würde.
Dies sind die 70 Jahre für den ersten Exil (52 Jahre bis Cyrus und 18 weitere Jahre, um den zweiten Tempel zu widmen) und 420 Jahre des zweiten Tempels.
Obwohl es eine Diskrepanz in der Chronologie zwischen dem jüdischen und dem säkularen Gregorianischen Kalender von 166 Jahren (mit den säkularen Daten früher) zu geben scheint, ist es klar, dass die jüdische Aufzeichnung dieser Ereignisse zuverlässiger und konsequenter ist. Babylonische Kalender, die mit jedem neuen babylonischen König geändert wurden, spiegeln oft ihre willkürliche Chronologie wider. (Laut säkularer Chronologie 586 v. Chr. ist das Jahr, das mit der Zerstörung des Ersten Tempels in Verbindung gebracht wird die Juden)
So sollte Daniel 9:24-26 richtig übersetzt und verstanden werden:
24) Siebzig Wochen (490 Jahre) sind bestimmt über dein Volk und über deine heilige Stadt, um die Übertretung zu vollenden und den Sünden ein Ende zu machen und die Ungerechtigkeit zu versöhnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen und das Gesicht und die Weissagung zu versiegeln und das Allerheiligste zu salben.“
25) Wissen und erkennen Sie, dass von der Ausgabe eines Wortes, um Jerusalem wiederherzustellen und wieder aufzubauen (von seiner Zerstörung aus anzufangen) bis zu einem gesalbten Prinzen (Cyrus) wird sieben Wochen (49 Jahre) und dann für zweiundsechzig Wochen (434 Jahre) wird es wieder mit Platz und Graben gebaut, aber in unruhigen Zeiten. (Persisch, Griechisch und römische Herrschaft)
26) Nach den zweiundsechzig Wochen (483 Jahre nach der Zerstörung des Ersten Tempels) wird ein Gesalbter (Opfer, letzter jüdischer Priester und König) abgeschnitten und wird nicht mehr sein, und die Menschen des Prinzen (Römer), die kommen werden, werden die Stadt und das Heiligtum zerstören (in der 70. Woche 490 Jahre nach der Zerstörung des Ersten Tempels)
Dies ist eine kurze Erklärung von Daniel Kapitel 9. Jeder Versuch, dieses Kapitel auf Jesus anzuwenden, ist falsch und mit Fehlübersetzungen und Fehlinterpretationen geführt.
Die genaue Prophezeiung Jeremia 25,11-12 sagt voraus, dass der König von Babylon am Ende der siebzig Jahre bestraft wird. Jeremia 29:10 sagte die Rückkehr ins Land nach siebzig Jahren voraus.
„Dieses ganze Land wird eine Verwüstung und ein Erstaunen sein, und diese Nationen sollen dem König von Babel siebzig Jahren dienen. Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre vollendet sind, dass ich den König von Babel und jene Nation, spricht der HERR, für ihre Ungerechtigkeit und das Land der Chaldäer bestrafen und es ewige Verwüstungen machen werde“ (Jer 25,11-12).
Später fügte Jeremia zu dieser Prophezeiung hinzu: „Denn so spricht der Herr, dass ich nach siebzig Jahren in Babylon euch besuchen und mein gutes Wort zu dir aufführen werde, um euch zu veranlassen, an diesen Ort zurückzukehren. Denn ich kenne die Gedanken, die ich an dich halte, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht des Bösen, um euch ein erwartetes Ende zu geben. Dann werdet ihr mich anrufen, und ihr werdet zu mir gehen und beten, und ich werde auf euch hören. Und ihr sollt mich suchen und finde mich, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir sucht. Und ich werde von euch kommen, spricht der HERR, und ich werde deine Gefangenschaft abwenden, und ich werde euch aus allen Nationen und von allen Orten sammeln, wohin ich euch getrieben habe, spricht der Herr, und ich werde euch wieder an den Ort bringen, wo ich euch gefangen genommen habe“ (Jer 29,10-14).
Quelle: https://jewsforjudaism.org/knowledge/articles/daniel-9-a-true-biblical-interpretation/
(vor 2 Wochen)
Das "neue" falsche Testament ist voller Lügen und Widersprüche. Es lehrt genau das Gegenteil vom Tanach und ist mit Sicherheit nicht das Wort G-ttes. Jeder mit klaren Verstand und wahrhaftig auf der Suche nach Wahrheit kann das schnell herausfinden.
Hier gibt es FAKTEN keine EISEGESE/ Wunschdenken und Gehirnakrobatik!
https://youtube.com/@yishuvhadaat?si=aEn81b58oVGgRIPf