Die 70 Jahrwochen-Prophetie in Daniel 9

In Daniel 9,24-27 findet man eine äußerst interessante Prophetie. Schon frühe Kirchenväter wie Clemens von Alexandra[1], Tertullian[2] oder Julius Africanus[3] versuchten eine Deutung der 70 Jahrwochen[4]. Die gängige christliche Auslegung deutet die Prophetie auf Jesus den Messias. In der Gegenwart besonders vertreten von Gerhard Maier[5], Roger Liebi[6] oder Lothar Gassmann[7], wobei Liebi die Berechnung von Sir Robert Anderson übernimmt, die er in seinem Buch „The Coming Prince[8] darlegt. Nach seiner Berechnung endeten die 69 Jahrwochen am 10. Nisan (6. April) 32 n. Chr. als Jesus am Palmsonntag in Jerusalem einzog. Die 70. Jahrwoche ist noch offen und wird sich in der Endzeit erfüllen.

Die Berechnung, die sich größtenteils logisch anhört, hat nur einen Haken. Wenn es wirklich eine so detaillierte Prophezeiung gewesen ist, die sich in Jesus Christus erfüllt hat, warum wird sie dann von keinem neutestamentlichen Autor zitiert? Keiner erwähnt die Erfüllung dieser Prophetie auch nur ansatzweise! Selbst Matthäus, der in seinem Evangelium alle möglichen alttestamentlichen Anspiel­ungen auf Jesus bezieht, erwähnt die Prophetie aus Daniel 9 nicht. Die einfachste und logischste Erklärung dafür ist, dass die NT-Autoren die Prophezeiung nicht in Jesus erfüllt sahen.

Wie lässt sich die Prophezeiung stattdessen deuten?

Die gängige rabbinische Auslegung, wie sie unter anderem von Rabbi Moshe Shulman in seinem Artikel „Daniel 9 – Its Chronology and Meaning[9] dargestellt wird, deutet das Ende der 70. Jahrwochen in das Jahr 70 n. Chr. als die Römer den zweiten Tempel zerstört haben.[10] Die Berechnung, die sich nach dem Seder Olam[11] richtet, geht aber nur auf, wenn man glaubt, dass die geschichtliche Datierung falsch ist und Nebukadnezar den Tempel im Jahr 422 statt im Jahr 586 v. Chr. zerstört hat. Für jemanden der keinen orthodoxen jüdischen Glauben hat, wird die Argumentation, die auch Raschi[12] vertritt, nicht wirklich überzeugen.

Schauen wir uns den Text nun selbst genau an, ohne ihn durch eine christliche Brille zu lesen.

Daniel forscht in den Schriften Jeremias, um zu erfahren, was die von ihm genannten 70 Jahre zu bedeuten haben (9,2). Der Engel Gabriel erklärt daraufhin Daniel was es mit den 70 Jahren auf sich hat (9,21-23).

V. 25: „So sollst du denn erkennen und verstehen: Von dem <Zeitpunkt an, als das> Wort erging, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis zu einem Gesalbten, einem Fürsten, sind es sieben Wochen. Und 62 Wochen <lang> werden Platz und Stadtgraben wiederhergestellt und gebaut sein, und zwar in der Bedrängnis der Zeiten.“[13]

Bei dieser Übersetzung wird schon einiges hineininterpretiert. Hier eine wörtliche Übersetzung:

Du sollst erkennen und verstehen וְתֵדַ֨ע וְתַשְׂכֵּ֜ל
von dem Ausgang des Wortes מִן־מֹצָ֣א דָבָ֗ר
betreffs zurückbringen und betreffs bauen <nach> Jerusalem לְהָשִׁיב֙ וְלִבְנֹ֤ות יְרֽוּשָׁלִַ֨ם֙
bis zu einem Gesalbten, einem Herrscher עַד־מָשִׁ֣יחַ נָגִ֔יד
sieben Siebener (Jahrwochen[14]) שָׁבֻעִ֖ים שִׁבְעָ֑ה

Diese wörtliche Übersetzung ist wichtig, da hier deutlicher wird, ab wann man wegrechnen muss. Die gängige christliche Auslegung ist hier der Erlass von Artaxerxes im Jahr 444 v. Chr. (Neh. 2,1-8), jedoch lebte Daniel zu dieser Zeit gar nicht mehr und konnte demnach gar nicht verstehen um wen es hier gehen soll (zumal das Buch Nehemia zur Zeit Daniels ja noch gar nicht existierte). Die rabbinische Auslegung, und diese teile ich hier, ist dass man ab dem Zeitpunkt rechnen muss, an dem das Wort betreffs dem zurückbringen nach Jerusalem stattgefunden hat. Dieses Datum konnte Daniel herausfinden, da es im Buch Jeremia angegeben ist. Wäre der Erlass von Artaxerxes gemeint, würde man das Wort "Erlass (פּתגּם)" oder "Befehl (דּת)" (wie in Dan. 2,13) erwarten, hier steht jedoch nur "Wort (דּבר)", was auch im V. 23 vorkommt und dort ein die Botschaft Gottes (an Daniel) meint.

Im Buch Jeremia finden sich drei Stellen, die in Frage kommen könnten. In Jer. 25,11 und wiederholt in 29,10 findet man die Erwähnung der 70 Jahre. In 29,14 was im Zusammenhang mit den 70 Jahren steht, ist sogar vom zurückbringen (שׁוּב) die Rede, allerdings nicht vom bauen (בּנה).

Es gibt jedoch einen Vers im Buch Jeremia wo zurückbringen (שׁוּב) und bauen (בּנה) zusammen erwähnt wird und der steht in Jer. 33,7. In den meisten deutschen Übersetzungen wird „zurückbringen“ mit „Geschick wenden“ übersetzt. In der jüdischen Bibelübersetzung von Zunz werden die hebräischen Wörter aber deutlicher: „Und führe zurück die Gefangenen Jehudah’s und die Gefangenen Jisraël’s, und baue sie wie vormals.“

Es gibt aber noch einen weiteren starken Hinweis, warum Daniel wohl an diese Stelle denkt. Im folgenden Vers 8 stehen ebenfalls 3 Wörter, die im Zusammenhang zur Jahrwochenprophetie Daniels stehen. In Dan. 9,24 erfahren wir, dass am Ende der 70 Jahrwochen 3 Dinge passieren:

Genau diese 3 Stichwörter kommen in Jer. 33,8 vor. Gott verheißt hier nämlich, dass nachdem die Gefangenen zurückkehren und gebaut werden, ihre Schuld gereinigt und ihre Verbrechen vergeben werden:

וְטִ֣הַרְתִּ֔ים מִכָּל־עֲוֹנָ֖ם אֲשֶׁ֣ר חָֽטְאוּ־לִ֑י וְסָלַחְתִּ֗י לְכֹול עֲוֹנֹֽותֵיהֶם֙ אֲשֶׁ֣ר חָֽטְאוּ־לִ֔י וַאֲשֶׁ֖ר פָּ֥שְׁעוּ בִֽי

"Und ich werde sie reinigen von all ihrer Ungerechtigkeit, mit der sie gegen mich gesündigt haben, und ich werde ihnen alle ihre Missetaten vergeben, mit denen sie gegen mich gesündigt und an mir gefrevelt haben." (SCHL)

Schauen wir nun, ob wir diese Verheißung datieren können. In Jer. 33,1 steht, dass Jeremia zu diesem Zeitpunkt im Wachhof eingeschlossen war. Im Kapitel davor in Jer. 32,1-2 erfahren wir, wann das passiert ist, nämlich im 10. Jahr Zedekias, welches das 18. Jahr Nebukadnezars war.

Zedekia war von 598–586 v. Chr. König in Israel und Nebukadnezar war von 605–562 v. Chr. neu­babylonischer König. Demnach geschah die Prophezeiung im Jahr 588. Chr.[15]

Von diesem Zeitpunkt, als dieses Wort ausging, sollen nun 7 Jahrwochen vergehen bis zu einem Gesalbten. 7 Jahrwochen sind 49 Jahre (7x7). Damit kommen wir in das Jahr 539 v. Chr. Hier soll es also einen Gesalbten bzw. einen Herrscher geben.

Um zu verstehen, wer aller als „Gesalbter“ (hebr. maschiach) in Frage kommt, kann man einfach ein Wortstudium dazu machen. Man wird sehen, dass es hauptsächlich zwei Personengruppen gibt, die in Frage kommen, nämlich Könige (1. Sam. 24,7; 2. Sam. 23,1) und Hohepriester (3. Mo. 4,3.5.16; 6,15).

Interessant ist, dass es genau einen nicht-jüdischen König gibt, der als Gesalbter bezeichnet wird, nämlich Kyrus in Jesaja 45,1. Dort heißt es „So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, …

Gibt es nun eine Begebenheit von Kyrus zu dieser Zeit, die so wichtig war, dass Daniel sie unbedingt erwähnen muss? Die Antwort ist „Ja“. Im Jahr 539 v. Chr. nahm Kyros II. Babylon ein (die Stadt, in der Daniel lebte) und beendete die Herrschaft des babylonischen Reiches! Das passt gut ins Buch Daniel, da er in seiner 4-Weltreich-Lehre (Kap. 2 und 7) darauf eingeht, dass das babylonische Reich ein Ende hat.

Die ersten 7 Jahrwochen erfüllen sich somit aufs Jahr genau in Kyros dem Gesalbten der das erste Weltreich (Babylon) beendet!

Daniel 9,25b beschreibt dann, dass in den nächsten 62 Jahrwochen (= 434 Jahre) Straßen und Gräben (das Wort kann interessanterweise auch „Gold“ bedeuten) wieder aufgebaut werden und zwar in bedrückender Zeit bzw. Bedrängnis der Zeiten. 538 v. Chr. erfolgt ja die Rückkehr der er Exilanten unter Serubbabel[16] und man liest von ihnen in Esra 4,4-5 dass sie es schwer hatten mit dem Wiederaufbau, als sie aus dem Exil heimgekehrt sind. Später waren sie ein Spielball zwischen den Ptolemäern und den Seleukiden und die beginnende Hellenisierung führte immer wieder zu Spannungen.

In V. 26 heißt es dann, dass nach 62 Wochen ein Gesalbter weggetan[17] wird. Offensichtlich handelt es sich hier um einen anderen Gesalbten als in V. 24, da dieser ja erst 434 Jahre später lebt.

Es wäre naheliegend hier nun vom Jahr 539 weiterzurechnen, als Kyros das babylonische Rech beendet. Das ist aber nicht zwingend notwendig und würde in ein falsches Jahr führen, welches mit der folgenden Prophetie nicht übereinstimmt. Wie wir sehen werden ist es naheliegender vom Jahr 605 wegzurechnen, dem Zeitpunkt als Jeremia zum ersten Mal etwas von den 70 Jahren erfahren hat. Jeremia 25,11 ereignet sich nämlich im ersten Jahr von König Nebukadnezar, welcher (wie bereits erwähnt) von 605–562 v. Chr. regierte. (Eine detaillierte Ausführung warum die jüdischen Gelehrten von 605 wegrechnet findet man hier: https://judaismsanswer.com/Daniel%209.pdf)

Rechnet man nun vom Jahr 605 die 434 Jahre (62 Jahrwochen) weg landet man im Jahr 171 v. Chr. Was in diesem Jahr geschah, ist nicht allgemein bekannt, kann aber im 2. Makkabäer 4,23-26 nachgelesen werden. In diesem Jahr wurde der letzte zadokidische[18] Hohepriester namens Jason abgesetzt[19]. Die Zadokiden hatten eine besondere Stellung inne. Nach Hesekiel 44,15-6 waren sie die einzigen, die treu bei Gott blieben, während die restlichen Israeliten abirrten. Sie waren darum die einzigen, die den Dienst am Heiligtum noch ausführen durften. Und nun wird der letzte rechtmäßige Hohepriester „weggetan“ (von sterben steht nichts im Text). Daniel 9,26 macht dann noch deutlich, dass er „nichts haben wird“.[20] Dies zeigt sich auch später bei seinem Tod, denn in 2. Makkabäer 5,10 liest man über ihn: „Und wie er viele unbegraben hatte liegen lassen, so trug auch keiner um ihn Leid. Er fand kein würdiges Begräbnis und wurde nicht bei seinen Vätern begraben.“

Was dann in der letzten Jahrwoche geschieht ist aus dem 1. Makkabäerbuch bekannt. Ich stelle die entsprechenden Bibelstellen hier direkt gegenüber:

Daniel 9,26-27 1. Makkabäer 1
Und das Volk eines kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören[21]

Als aber Antiochus in Ägypten gesiegt hatte und wieder heimzog im 143. Jahr, zog er hinauf gegen Israel und kam nach Jerusalem mit einem großen Heer, ging frech und ohne Scheu in das Heiligtum und ließ wegnehmen den goldenen Altar, den Leuchter und alle Geräte, die dazugehören, den Tisch, auf dem die Schaubrote lagen, die Kannen, die Schalen, die goldenen Kellen, den Vorhang, die Kronen. Auch den goldenen Schmuck an der Vorderseite des Tempels rissen sie ab. (V. 20-22)

Und er plünderte die Stadt, steckte sie in Brand und riss die Häuser und Mauern ringsum nieder. (V. 31)

Das Heiligtum wurde öde wie die Wüste. (V. 39)

Und stark machen wird er einen Bund für die Vielen, eine Woche lang

König Antiochus erließ ein Gebot für sein ganzes Reich, dass alle zu einem Volk werden und ihre Gesetze aufgeben sollten. Und alle Völker willigten in das Wort des Königs ein. Und auch viele aus Israel willigten ein und opferten den Götzen und entweihten den Sabbat. (V. 41-43)

Viele aus dem Volk schlossen sich denen an, die das Gesetz verlassen hatten, und trieben ihr Unwesen im Lande. (V. 52)

und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Auch sandte Antiochus Boten mit Briefen nach Jerusalem und in alle Städte Judäas; in ihnen gebot er, die Gebräuche der Heiden anzunehmen, die Brandopfer, Speisopfer und Sündopfer im Heiligtum einzustellen, Sabbate und andere Feste abzuschaffen, (V. 44-45)

Und auf dem Flügel von Greueln[22] <kommt> ein Verwüster, bis festbeschlossene Vernichtung über den Verwüster ausgegossen wird. (ELB)

Und im Heiligtum wird stehen ein Gräuelbild, das Verwüstung anrichtet… (LUT nach der LXX)

Im 145. Jahr[23], am fünfzehnten Tage des Monats Kislew, ließ König Antiochus das Gräuelbild der Verwüstung auf den Altar Gottes setzen und in allen Städten Judäas Altäre für Götzen errichten, (V. 54)

Der Verwüster (Antiochus) stirbt dann genau im Jahr 164 v. Chr.[24] am Ende der 63. Jahrwoche!

Der Ablauf von Daniel 9,26-27 orientiert sich exakt an 1. Makkabäer 1 bzw. an der damals bekannten Geschichte[25]. Dass ist kein Zufall, sondern zeigt, dass sich die letzte Jahrwochen-Prophezeiung Daniels in Antiochus IV. Epiphanes erfüllt.

 

Übersicht mit den wichtigsten Jahreszahlen:

Die Jahrwochen Daniels (Zeiten)

Generell wäre es auch möglich beide Prophezeiungen im Jahr 605 v. Chr. starten zu lassen. Die 7. Jahrwoche wären dann das Jahr 556 (605-49) v. Chr. Bei dem Datum würde es sich dann nicht um das Jahr handeln, in dem Kyros Babylon eingenommen hat, sondern wann Kyros an die Macht kam. Laut Lexikon regierte er von ca. 559-530 v. Chr. Da sich die Historiker nicht ganz sicher sind, wann seine Herrschaft begann, könnte das Jahr 556 v.Chr. durchaus möglich sein.

Eine Anmerkung noch zu dem Wort עֹלָמִים (ewige Gerechtigkeit): Macht man ein Wortstudium zu diesem Wort, merkt man schnell, dass das Wort, welches an 7 anderen Stellen vorkommt (3. Mo. 14,5.50; Ps. 29,3; Jer. 17,8; 51,13; Hes. 17,5; 19,10), dort immer mit עַל־מַיִם (über Wasser) punktiert wurde. Nur in Daniel 9,24 wurde es anders punktiert (also die Vokale anders gesetzt). Die Frage ist nun warum und ob die Massoreten sich hier vielleicht geirrt hatten (es gibt übrigens unzählige Stellen, wo man, beim Übersetzen) von der Punktierung der Massoreten abweicht). Würde man das Wort, wie in den anderen Stellen, übersetzen, würde der Abschnitt lauten „und es wird kommen Gerechtigkeit/Recht über das Wasser“.
Die historische Deutung könnte sich dann auf den Friedensvertrag beziehen, den die Römer mit den Juden geschlossen hatten. Judas Makkabäus schickt nämlich Abgesandte nach Rom und diese kamen mit einer bronzenen Tafel zurück (vermutlich per Schiff über das Meer) auf welcher die Römer den Juden Glück u.a. und Frieden in alle Ewigkeit wünschen (1. Makkabäer 8,17-29). Oder alternativ wäre auch an den Brief von Lysias (der nach dem Tod von Antiochus die Regentschaft übernahm) zu denken, der auch von römischen Gesandten bestätigt wurde (2. Makkabäer 11,34), in welchem die Juden ihr Heiligtum wieder zurückbekamen. 2. Makkabäer 11,25: „Wir beschließen darum, dass auch dieses Volk ungestört bleibt, und verfügen, dass man ihnen ihr Heiligtum zurückgibt und dass sie ihr Leben so einrichten können, wie es schon zur Zeit ihrer Vorfahren Brauch war.“ Das passt auch gut zu Dan. 9,24b wo ja steht, dass das Allerheiligste wieder gesalbt wird (vgl. die beschriebene Erfüllung dessen in Josephus, Jüdische Altertümer 12, 316ff & Hintergrund des Chanukka-Festes).


Fußnoten

[1] Stromateis I, Kap. XXI, 146

[2] Adversus Iudaeos VII

[3] Chronographiae XVI

[4] Hieronymus liefert in seinem Danielkommentar In Danielem neun verschiedene Auslegungen und vermeidet eine eigene weitere hinzuzufügen.

[5] In seinem Buch Der Prophet Daniel, Wuppertal, 1982, S. 340

[6] In seinem Buch „Die Bibel – absolut glaubwürdig!“ CLV, 2019, S. 80ff

[7] https://www.youtube.com/watch?v=qiEjxWCUVls

[8] The Coming Prince PDF

[9] http://www.judaismsanswer.com/Daniel%209.pdf

[10]From the destruction of the First temple in 3338 until the destruction of the second Temple in 3828 is 70 weeks (490 years). The anointed Cyrus comes 7 weeks (51 years) after the destruction of the First Temple.“

[11] Jüdische Weltchronik https://de.wikipedia.org/wiki/Seder_Olam_Rabba

[12] Rabbi Schlomo ben Jizchak, einer der wichtigsten Rabbiner und Kommentator im Judentum

[13] Die zitierten Bibelstellen sind nach der Revidierten Elberfelder 1985 angegeben, die aus den Apokryphen aus der Luther 2017.

[14] Dass es sich bei der Bezeichnung Siebener (שִׁבְעָ֑ה) um die Zeitspanne von 7 Jahren = 1 Jahrwoche handelt ist allgemein anerkannt und wird durch einen Vergleich von Dan. 9,27 mit Dan. 12,11 bestätigt.

[15] Dazu wann Zedekia König wurde gibt es unterschiedliche Ansichten. Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Zedekiah. Manche Gelehrte meinen er kam 597 v. Chr. an die Macht. Dann wäre sein 10. Regierungsjahr 587 v. Chr. gewesen. Dazu kommt noch die Schwierigkeit, dass in Babylon das 1. Jahr der Regierung eines Königs als „Thronbesteigungsjahr“ bezeichnet wurde und erst das folgende Jahr als erstes Regierungsjahr gerechnet wurde, wodurch nicht immer klar ersichtlich ist, wann geschichtlich der Beginn der Regierung anzusetzen ist.

[16] Siehe auch den Erlass am Kyros-Zylinder: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyros-Zylinder

[17] Das hebräische Wort für „weggetan“ ist כּרת. Es kann übersetzt werden mit „abgeschnitten werden; abgehauen, gefällt werden; weggenommen werden, verschwinden; vernichtet, ausgerottet, ruiniert werden“. Im Hebräischen ist dieser Vers eher ein göttliches "Du bist gefeuert" als das römische "Ab mit dem Kopf".

[18] https://de.wikipedia.org/wiki/Zadok_(Priester)

[19]Jason's time as High Priest was brought to an abrupt end in 171 BCE when he sent Menelaus, the brother of Simon the Benjamite, to deliver money to Antiochus. Menelaus took this opportunity to "outbid" Jason for the priesthood, resulting in Antiochus confirming Menelaus as the High Priest.” https://en.wikipedia.org/wiki/Jason_(high_priest)
Manche Ausleger denken hier jedoch an den Tod des Hohepriesters Onias III. Jedoch ist sein Todesjahr unklar und über seinen Tod gibt es auch unterschiedliche Angaben bei Josephus Flavius und im 2. Makkabäerbuch.

[20] In der Rabbinerbibel von Leopold Zunz heiß es übrigens „und hat keinen (Nachfolger)“, was auch gut auf Jason passt, der ja der letzte Zadokide war.

[21] Laut Josephus Flavius Antiquitates Iudaicae XII 8,322 und 1. Makkabäer 2,12 wurde der Tempel in Jerusalem von Antiochus verwüstet und zerstört.

[22] Es ist allgemein anerkannt, dass mit dem „Greuel der Verwüstung“ das Götzenbild gemeint ist, welches Antiochus Epiphanes im Jerusalemer Tempel aufstellen ließ. Siehe auch 2. Makkabäer 6,2: „Auch sollte er den Tempel zu Jerusalem entweihen und ihn »Tempel des Zeus Olympios« nennen“ und 1. Makkabäer 1,59: „Am fünfundzwanzigsten Tage des Monats opferten sie auf dem Götzenaltar, der auf dem Altar des Herrn stand.“ Und Matthäus 24,15: „Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht“ vgl. Dan. 11,31.

[23] Gezählt wird hier von der griechischen Herrschaft der Seleukiden im Jahr 312 an (https://de.wikipedia.org/wiki/SeleukidischeÄra). Demnach handelt es sich hier um das Jahr 167 v. Chr. was genau die Hälfte der Jahrwoche ist.

[24] Das Todesjahr Antiochus ist wissenschaftlicher Konsens und aufgrund der datierten Babylonischen Königsliste BM 35603 Rev. 14 bestätigt. Siehe auch Fußnote 12 bei Peter Franz Mittag Antiochos IV. Epiphanes auf S. 330.
Nach 1. Makkabäer 6,49.53 dürfte das Jahr außerdem noch ein Sabbatjahr gewesen sein, also das 7. Jahr (s. V. 53).

[25] Nach 2. Makkabäer 2,23 gab es bereits ein fünfbändiges Geschichtswerk von Jason von Kyrene über die Makkabäer und Antiochus Epiphanes.