Wie konnte Abraham die Tora einhalten? (1. Mose 26,5)

Gott verheißt Abraham zahlreiche Nachkommen. Als Grund wird angegeben, dass Abraham Gebote, Ordnungen und Gesetze Gottes gehalten hat.

Für das Wort "Gesetz" steht im hebräischen תּורה (tora). Die Tora wurde aber erst unter Mose am Berg Sinai offenbart. Wie also konnte Abraham die Tora halten (Anachronismus)?


1. Mose 26,5
darum dass Abraham meiner Stimme gehorcht und beobachtet hat meine Vorschriften, meine Gebote, meine Satzungen und meine Gesetze.
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2. Mose 24,12
Und der HERR sprach zu Mose: Steige zu mir herauf auf den Berg und sei daselbst; und ich werde dir die steinernen Tafeln geben und das Gesetz und das Gebot, das ich geschrieben habe, um sie zu belehren.
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« Wo erfüllt sich die Verheißung, dass Jakob dem Esau dienen wird?Die doppelte Namensvergabe Beerschebas »


Lösungsvorschläge

Von: Silvan
◷ 20 Mai
(vor 3 Jahren)

Die Tora wurde nicht erst am Sinai offenbart, sondern *wieder* offenbart, nachdem Israel sie in Ägypten (Welt) vergessen hatte.
Schon Noah wusste um reine und unreine Tiere. Was reine und unreine Tiere sind, hat Gott in der Torah offenbart und es war schon Noah bekannt. 

Nimm von allem reinen Vieh zu dir je sieben und sieben, das Männchen und sein Weibchen; von dem unreinen Vieh aber je ein Paar, das Männchen und sein Weibchen;
(Gen 7:2 German SB)

Jahweh ist ewig. Seine Gebote spiegeln seinen WIllen und seinen Charakter wieder und das, was richtig und falsch ist. Das ist unveränerbar und ewig.
Johannes schreibt, dass die "Übertrertung der TOrah, Sünde ist".

Ein jeder, der Sünde tut, übertritt das Gesetz, und die Sünde ist die Gesetzesübertretung.
(1Jn 3:4 German SB)

Von: Markus M.
◷ 24 Mai
(vor 3 Jahren)

Leider völlig falsch. Die Tatsache, dass den Sabbat niemand vor der Gesetzgebung gehalten hat, zeigt, dass die Gesetze nicht schon vor dem Sinai offenbart wurden. Würde außerdem keinen Sinn machen, da es in Ex. 20,2 ja heißt "Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich herausgeführt habe aus dem Land Ägypten". Das würde Gott ja nicht sagen, wenn es noch nicht stattgefunden hat. Außerdem bestätigen Galater 3,17.19; Johannes 1,17; 7,19 und Nehemia 10,30 dass das Gesetz erst unter Mose offenbart wurde.

Von: Sarah
◷ 23 Dezember
(vor 1 Jahr)

Wer sagt, dass der Sabbat vorher von keinem gehalten wurde?

In 2. Mose 20 wird das Halten des Sabbats damit begründet, dass Gott den Himmel und die Erde in 6 Tagen schuf. Adam und Eva haben schon den Sabbat gehalten. Wie auch die Ehe ist er im Garten Eden von Gott selbst eingeführt.

Es steht steht geschrieben: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt habe.

Das NT bezeugt ganz deutlich, dass wir Sklaven der Sünde waren, durch den Verdienst Jesu Christi aber befreit sind. Ägypten steht im übertragenen Sinne für unsere Gefangenschaft in der Sünde. Und das seit dem Sündenfall von Adam und Eva.

Von: Markus M.
◷ 23 Dezember
(vor 1 Jahr)

Es gibt keinen einzigen Hinweis darauf, dass der Sabbat vor der Gesetzgebung gehalten wurde, oder kennen Sie einen?

Stattdessen wissen die Israeliten nicht, was sie mit dem Mann tun müssen, der am Sabbat Holz sammelt (4. Mose 15,32-34). Daraus lässt sich schließen, dass das Gesetz neu war. Ebenso ist es unwahrscheinlich, dass Noah auf der Arche den Sabbat gehalten hat. Da wäre es ja rund gegangen, wenn er sich einen Tag nicht um die Tiere gekümmert hätte.

Von: Silvan Wolf
◷ Gestern 11:14 Uhr
(vor 1 Tag)

Hallo Markus,

nur weil der Sabbat nicht explizit erwähnt ist, heißt es nicht, dass er nicht gehalten wurde. 

Wir sehen ja von Noah, dass er den Unterschied zwischen rein und unrein kannte und damit muss es schon das Gesetz Gottes gegeben haben, was natürlich auch den Sabbat enthielt. 

Es sollte eigentlich klar sein, dass nach 400 Jahren Gefangenschaft unter einer heidnischen Religion keiner mehr die Gebote genau kannte und sie Mose erneut aufschreiben musste.

Auch Abraham kannte die Torah schon (1 Mo 26).

 

Natürlich darf man am Sabbat die Tiere füttern. Der Herr Jesus selbst sagte, dass man am Sabbat Notwendiges und Gutes tun dürfe und bestätigte damit gleichzeitig dass das Gebot noch gilt. 

Von: Markus M.
◷ Gestern 11:30 Uhr
(vor 1 Tag)

Für Ihre abstruse Behauptung brauchen Sie aber schon mehr Indizien als ein bloßes Argumentum e silentio. Vielleicht sollten Sie nochmals die Argumente lesen, die dagegen sprechen (siehe meinen Posts oben).

Dass Abraham nicht die Torah und die Gesetze kannte, die wir heute haben, zeigt 1. Mose 18,8 sehr deutlich, wo Abraham den Gästen Milch und Fleisch gleichzeitig serviert.

Übrigens waren Noah und Abraham keine Israeliten, da es das Volk ja noch gar nicht gab. Das Sabbat-Gebot ist aber nur für Israeliten gedacht (siehe 2. Mose 31,16-17)!

Von: Silvan Wolf
◷ Gestern 13:11 Uhr
(vor 1 Tag)

Nun, das eigentliche Argumentum e silencio bringen Sie, wenn Sie sagen, der Sabbat sei nicht erwähnt und deshalb nicht vorhanden gewesen.

Auch dass das Gebot "nur" für Israeliten sei, ist eisegesis, Sie lesen es dort hinein. Warum sollte es nicht vorher auch für die gottesfürchtigen Menschen vorher gegolten haben? Schließlich ist das Volk Israel ein Ausfluss des Glaubensvaters Abraham. Israel ist ein geistiger Spitzname für Jakob und definiert sich damals wie auch heute durch Glauben an Jahweh und Seinen Sohn. Jeder aus den Heiden, der damals Glauben hatte und der Torah gehorsam sein wollte, durfte vollwertiger Israelit werden. Auch Abraham glaubte schon an Christus und sah Ihn. Nur diejenigen, die an Ihn glauben und der Torah gehorsam sein wollen, ein beschnittenes Herz haben, sind wahre Israeliten. 

Die Regel Milch und Fleisch nicht zusammen zu servieren ist ein gutes Beispiel für eine menschengemachte Regel, die so NICHT in Gottes Gesetz/Torah steht. Dort steht nur, dass ein Zicklein nicht in der Milch der Mutter gekocht werden soll. Nichts weiter. Die Rabbiner haben daraus ihre stolzen und schweren Lasten gestrickt, die der Herr als gottfeindlich und Seine Torah aufhebend, verurteilte (siehe Mark 7, Joh 8 usw). 

Christus nannte diese falschen Regeln "Überlieferung der Alten". Die Rabbiner selbst nannten sie Mündliche Torah. Diese hat sich dann in Talmud, Mischna usw niedergeschlagen und definiert die antichristliche und unbiblische Religion des Judentums, welches nichts mit Jahweh oder dem wahren Volk Israel des Alten Testaments gemeinsam hat. 

 

Von: Markus M.
◷ Gestern 14:23 Uhr
(vor 1 Tag)

Sie bringen eine Behauptung vor und haben dafür keinen Beleg oder eine Bibelstelle, welche Ihre anachronistische Behauptung untermauert. Ihr Argument "nur weil der Sabbat nicht explizit erwähnt ist, heißt es nicht, dass er nicht gehalten wurde." beruht auf einem Schweigen der Bibel. Sie haben nichts in der Hand, was Ihre Behauptung unterstützt und noch dazu ist es völlig unlogisch, warum es etwas schon gegeben haben soll, was erst später eingeführt wird.

Ich betreibe keine Eisegese, Sie jedoch schlechte Exegese, wenn Sie glauben, dass  2. Mose 31,16-17 auch für andere Volksgruppen Gültigkeit hätte.

Von: Silvan Wolf
◷ Gestern 19:02 Uhr
(vor 1 Tag)

Schalom. Wie gesagt, Ihr Argument ist auch e silencio.

Ich habe zwei Stellen gegeben, die zeigen dass es die Torah schon gab. Oder woher soll Mise von reinen Tieren gewusst haben? Welches Gesetz hat Abraham beachtet? 

Ich denke Sie sind am Zug zu erklären, wie das kommt und welches Gesetz da gemeint ist. 

 

Von: Silvan Wolf
◷ Gestern 19:04 Uhr
(vor 1 Tag)

*Noah, natürlich. 

Die Erklärung mit der Milch und dem Fleisch konnten Sie nachvollziehen? 

Von: Markus M.
◷ 09:22 Uhr
(vor 13 Stunden)

Ihr Behauptung ist in etwa so logisch, wie wenn man behaupten würde, die Ureinwohner Amerikas zur Zeit von Christoph Kolumbus hatten schon immer die Verfassung der Vereinigten Staaten.

1. Mose 9,3 macht deutlich, dass Noah ALLES essen durfte, da gab es also noch keine Kaschrut (Speisegebote) wie sie in 3. Mose 11 stehen.

Woher Noah wusste, welche Tiere rein und unrein sind, dafür muss logischerweise eine andere Erklärung gesucht werden, also zu behaupten er kannte schon die ganze Tora und alle Gebote inkl. des Sabbats.

Von: Simon Poppe
◷ 15 April
(vor 3 Jahren)

Das Wort TORaH bedeutet wörtlich "Zielgebung" und bezieht sich nicht immer auf das Gesetz Mose. In Sprüche 31:26 bezieht sich das Wort TORaH z.B. auf das "Gesetz der Freundlichkeit".

Von: Markus M.
◷ 15 April
(vor 3 Jahren)

  • Erstens bedeutet Torah wörtlich „Weisung“.
  • Zweitens geht es um den Kontext wo das Wort steht, es ist also egal, ob in Sprüche 31 das Wort mit Weisung übersetzt wird.
  • Drittens übersetzt die LXX den Vers mit „Ihren Mund öffnet sie aufmerksam und dem Gesetz entsprechend,“ was sich ja wieder auf das Gesetz Gottes bezieht.
  • Viertens du musst erklären was das Wort in 1. Mose 26,5 bedeutet, und nicht was es in Sprüche 31,26 bedeutet bzw. wie es dort übersetzt wird.

Von: John A. Galt
◷ 28 Januar
(vor 3 Jahren)

Ich finde es extrem interessant, wie vehement die Widersprüche in der Bibel nach wie vor diskutiert werden, vA von (vor allem evangelikalen) Christen, die nach wie vor nicht akzeptieren wollen, dass die Bibel ein Buch mit Fehlern ist. Ähnlich wie die Katholiken im Mittelalter haben die Evangelikalen wahrscheinlich Angst davor, den Absolutheitsanspruch zu verlieren: allein durch den Glauben an Jesus Christus bist du errettet und alle anderen kommen sowieso in die Hölle. Vor allem Homosexuelle.

Ich für meinen Teil sage immer: die Bibel ist sowohl richtig als auch falsch. Warum? Es geht immer darum, was man daraus macht. Ich persönlich glaube an Gott, an eine höhere Macht oder etwas oder jemanden in der Art, allerdings bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass man als Mensch niemals verstehen kann, wer oder was "Gott" wirklich ist. Dazu sind wir in unserem Denken viel zu eingeschränkt. Daher glaube ich persönlich, jede/r hat irgendwie Recht, weil er/sie einen Teil von dem wahrnimmt, was "Gott" eigentlich ist. Daher haben alle "irgendwie Recht" - außer mM nach die Fundamentalisten. Denn wo steht eigentlich, dass die Bibel das Wort Gottes ist? Richtig, in eben derselben Bibel. Und dort steht es auch nicht einmal klar und deutlich, der Vers aus 2. Tim. 3,16 wird dorthingehend interpretiert, obwohl man diesen Vers auch so auslegen kann, dass wirklich alles, was von Menschen jemals geschrieben wurde, von Gott eingegeben ist (wobei einem da schon der Hausverstand sagt, dass das nicht der Fall sein kann).

Auf der einen Seite behaupten Evangelikale, das "Wort Gottes" sei für jedermann klar verständlich, auf der anderen Seite braucht man ca. 5 Prediger, von denen 2 auch noch ca. 2-3 Bücher schreiben, um einen einzigen Vers "auszulegen", damit dieser klar verständlich wirkt - denn die Bibel lässt einen sehr breiten Rahmen für Interpretation. Ach ja, da ist ja auch der Heilige Geist, der die Bibelverse auslegt! Aber allein in den USA legt der Heilige Geist dieselben Verse mindestens 50 Mal auf unterschiedliche Arten und Weisen aus, denn wie kann man es sich sonst erklären, dass es all diese Mennoniten, Methodisten, Baptisten, Pfingstler, Puritaner, Quäker etc. (und dann nochmal alle in der "liberalen" und "konservativen" Version) gibt, die nach wie vor um die Vorherrschaft kämpfen. 

Und man vergesse auch nicht die Geschichte: von der Entstehungsgeschichte der Bibel über die Kreuzritter bis zu den Katholiken, die anschließend die Täufer verfolgt haben bis zu den Täufern, die dann anschließend die Heiden verfolgt haben (vA die Ureinwohner in den USA, denn im Norden Europas haben ja eher Katholiken und später dann Protestanten "geschantzt"). Früher haben die Katholiken die Bibel als Mittel zur Kontrolle verwendet, dann wurde sie von den Täufern und Protestanten übersetzt, natürlich aus dem edlen Motiv heraus, dass jeder Christenmensch sie verstehen sollte - aber damit begannen auch andere, neue Probleme: die Bibel ist auch voller Übersetzungsfehler, was ja nicht anders sein kann, wenn man ein Buch vom Hebräischen ins Griechische und/oder Latein und dann (wie es Martin Luther getan hat) ins Deutsche transponiert. Daher nehmen viele "Bibelausleger" ja auch immer gern den "Urtext" her, oder die "Septuaginta", wenn sie mit ihren "Parallelstellen" und ihrem Latein am Ende sind. Aber auch im Protestantismus und im evangelikalen Christentum haben sich bereits Dogmen etabliert, wie man sie von der katholischen Kirche her kennt, die von den Anhängern Luthers, Zwingli, etc. allerdings zumeist abgelehnt wird. Viele evangelikale Christen behaupten, die Katholiken wären gar keine "wahren Christen", sowie die Kreuzritter damals behauptet hätten, die Täufer und Protestanten wären keine "wahren Christen" - nur mit dem Unterschied, dass aus dem "Gott will es!" zur Zeit der Kreuzzüge irgendwann einmal "Jesus liebt dich" geworden ist. Floskel ist Floskel möchte man meinen, wenn man allerdings davon ausgeht, dass laut diesem Konzept nach wie vor Milliarden von Menschen zu ewigen Höllenqualen verdammt werden, sieht die ganze Sache schon anders aus. So betrachtet wird die Komödie zur Tragödie, denn - sollte die "frohe Botschaft" des Christentums stimmen, ergo Jesus sei der einzige Weg, so wären allein heute ca. 2-3 Milliarden Menschen allein aufgrund der Tatsache, dass sie an die Reinkarnation glauben, zur ewigen Hölle verdammt (Hindus, Buddhisten, etc.) Aber ja, Jesus liebt dich. Und Gott liebt uns anscheinend auch. Aber Gottes Definitinon von "Liebe" unterscheidet sich scheinbar von der unseren, weil: "wer sein Kind liebt, der züchtigt es" (Spr. 13,24). 

Ich möchte nicht noch weiter ausschweifen, für mich persönlich habe ich entschieden, dass es meinem Glauben an Gott nicht unbedingt gut tut, mich mit der Bibel zu befassen - auch nicht mit diversen Auslegungen. Meiner Meinung nach gibt es ganz klare Widersprüche in der Bibel, die sich einfach nicht auflösen lassen und auch die Christen sollten das akzeptieren. Doch werden weder andere Einflüsse in die "gesunde Lehre" aufgenommen, von einem Synkretismus ist da ganz zu schweigen. Wenn es allein um Rechthaberei gehen würde, könnte man das ja alles ausdiskutieren - aber lt. evangelikalem Christentum steckt ja hinter allem und jedem der Satan. "Yoga ist der Satan, Star Wars ist der Satan, Harry Potter ist der Satan und die Schlümpfe und Spongebob Schwammkopf sind sowieso schwul und der Satan verwendet all diese Dinge, um die Kinder zur Homosexualität zu verführen, die übrigens überhaupt das Schlimmste ist, was es auf dieser Welt gibt. Würde Jesus uns nicht lieben, so würden wir alle Lesben und Schwulen verbrennen oder zumindest steinigen." Zugegeben übertreibe ich, aber nicht allzu stark... Aussagen wie diese sind mir zumindest in "gemäßigter" Form sogar persönlich untergekommen. 

Wie ich schon sagte - ich glaube an Gott und bin zu 200% davon überzeugt, dass es zumindest eine höhere Macht gibt und man kann aus der Bibel auch viele schöne Verse und Sprüche herauslesen. Aber bitte, "in Herrgotts Namen", wie man in Österreich so schön sagt, nehmt dieses Buch nicht allzu wörtlich! Daher schließe ich mit dem berühmten Zitat von Santiago Guijarro: "Entweder man nimmt die Bibel wörtlich, oder man nimmt sie ernst."

Von: Felix
◷ 26 Januar
(vor 2 Jahren)

Wie Recht du hast. Und wie viel Hintergrundwissen du über all das Ganze hast. Du bist wohl darin aufgewachsen?! Nur schade dass du die Bibel bisher nur wörtlich genommen hast, aber noch nie ernst. Du hast wohl auf alle Fragen der Bibel eine Antwort, lässt dir aber keine Antwort aus der Bibel geben.