Warum lässt sich Jakob in Sukkot nieder? (1. Mose 33,17)
In 1. Mose 31,3 beauftragt Gott Jakob, dass er zu seiner Verwandtschaft zurückkehren soll.
In 1. Mose 31,18 liest man, dass Jakob auch vor hatte zu seinem Vater Isaak zurückzukehren.
In 1. Mose 32 verläuft das Treffen mit seinem Bruder Esau unerwartet gut und die beiden versöhnen sich.
Warum also lässt sich Jakob dann in 1. Mose 34 in Sukkot nieder und baut sich dort ein Haus und pflegt Gemeinschaft mit den Bewohnern von Sichem?
Warum besucht er nicht gleich seinen Vater, so wie Gott es ihm aufgetragen hat und wie er es sich vorgenommen hat?
Und Jakob brach auf nach Sukkoth und baute sich ein Haus, und seinem Vieh machte er Hütten; darum gab er dem Orte den Namen Sukkoth.
» Bibelstelle auf Bibleserver anzeigen
Und der HERR sprach zu Jakob: Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft, und ich will mit dir sein.
» Bibelstelle auf Bibleserver anzeigen
Lösungsvorschläge
(vor 2 Jahren)
Wo genau ist jetzt der Widerspruch?
(vor 2 Jahren)
Es geht nicht immer nur um Widersprüche, sondern auch um Ungereimtheiten. So einer liegt hier vor, da nicht klar ist, warum sich Jakob in Sukkot niederlässt.
(vor 3 Jahren)
Betrachtungen über das erste Buch Mose, Charles Henry Mackintosh:
Begegnung mit Esau
Wir werden jetzt sehen, wie grundlos Jakobs Befürchtungen und wie nutzlos alle seine Pläne waren. Obwohl er gerungen hatte, obwohl sein Hüftgelenk angerührt worden war, fährt er fort, Pläne zu machen. „Und Jakob erhob seine Augen und sah: Und siehe, Esau kam und mit ihm vierhundert Mann. Und er verteilte die Kinder auf Lea und auf Rahel und auf die beiden Mägde; und er stellte die Mägde und ihre Kinder voran, und Lea und ihre Kinder dahinter, und Rahel und Joseph zuletzt“ (Kap. 33,1.2). Diese Vorkehrungen beweisen, dass die Befürchtungen Jakobs noch nicht aufgehört haben. Er fürchtet immer noch die Rache Esaus, und er setzt diejenigen der größten Gefahr aus, um die er am wenigsten besorgt ist. Was für erstaunliche Tiefen des menschlichen Herzens! Wenn Jakob sich wirklich auf Gott gestützt hätte, dann hätte er nie für sich und seine Familie befürchtet, zugrunde gerichtet zu werden, Aber leider wissen wir aus Erfahrung, wie schwer es dem Herzen fällt, sich einfältig und in stillem Vertrauen auf einen stets gegenwärtigen, allmächtigen und unendlich barmherzigen Gott zu stützen.
Gott zeigt uns hier, wie nutzlos diese Unruhe des Herzens ist. „Und Esau lief ihm entgegen und umarmte ihn und fiel ihm um den Hals und küsste ihn; und sie weinten“ (V. 4). Das Geschenk Jakobs war unnötig und sein Plan nutzlos. Gott „versöhnte“ Esau, wie Er schon Laban versöhnt hatte. So findet Gott stets seine Freude daran, unsere furchtsamen und ungläubigen Herzen zu beschämen und alle unsere Befürchtungen zu zerstreuen. Anstatt dem Schwert Esaus zu begegnen, findet Jakob die offenen Arme und die Küsse seines Bruders. Anstatt gegeneinander zu streiten, vergießen sie Tränen. Das sind die Wege Gottes. Wer wollte ihn nicht ehren durch volles Vertrauen des Herzens? Woher kommt es, dass wir trotz aller Beweise seiner Treue so leicht geneigt sind, bei jeder neuen Gelegenheit zu zweifeln und Bedenken zu erheben? Weil wir Gott nicht genug kennen. „Verkehre doch freundlich mit ihm und halte Frieden; dadurch wird Gutes über dich kommen“ (Hiob 22,21). Das trifft sowohl auf den unbekehrten Menschen als auch auf das Kind Gottes zu. Wahre Erkenntnis Gottes, wirkliche Bekanntschaft mit ihm ist Leben und Frieden. „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Joh 17,3). Je inniger wir mit Gott bekannt werden, umso tiefer ist unser Friede, und umso mehr sind wir über jede Abhängigkeit von der Natur erhaben. „Gott ist ein Fels“, und wir brauchen nur unsere ganze Last auf ihn zu legen, um zu erfahren, wie bereitwillig und mächtig Er ist, uns zu erhalten.
Jakob lässt sich in Sukkoth nieder
Nach dieser Offenbarung der Güte Gottes sehen wir, wie Jakob sich in Sukkoth niederlässt und im Widerspruch mit den Grundsätzen eines Pilgerlebens ein Haus baut, als wenn dort seine Heimat wäre. Gewiss war Sukkoth nicht der Ort, den Gott für ihn bestimmt hatte. Der Herr hatte ihm nicht gesagt: „Ich bin der Gott von Sukkoth“, sondern: „Ich bin der Gott von Bethel“ (Kap. 31,13). Jakob hätte daher Bethel und nicht Sukkoth als Ziel haben sollen. Aber leider sind unsere Herzen viel zu oft mit einer geringeren Stellung und einem niedrigeren Teil zufrieden, als Gott in seiner Güte geben möchte.
Dann zieht Jakob weiter bis nach Sichem und kauft dort ein Feldstück und erreicht so wieder nicht das von Gott gesetzte Ziel. Auch der Name, den er seinem Altar gibt, ist bezeichnend für den Zustand seiner Seele. Er nennt ihn: „Gott, der Gott Israels“ (Kap. 33,20). Dies gibt ein sehr begrenztes Bild von Gott. Zwar hat jeder von uns das Vorrecht, Gott zu kennen als seinen Gott, aber noch mehr ist es, ihn als den Gott seines eigenen Hauses zu kennen und uns selbst als Teil desselben zu betrachten. Der Gläubige hat das Vorrecht, Christus als sein Haupt betrachten zu dürfen, aber es ist noch ein weit größeres Vorrecht, ihn als „das Haupt des Leibes, der Versammlung“ (Kol 1,18), zu kennen und zu wissen, dass wir selbst Glieder dieses Leibes sind.
https://www.bibelkommentare.de/kommentare/k-2651/betrachtungen-ueber-das-erste-buch-mose/1-mose-33
(vor 3 Jahren)
Die Frage war "Warum lässt sich Jakob in Sukkot nieder?" obwohl ihm Gott etwas anderes beauftragt hat und er es auch vorhatte?
Ihre Ausführung liefert hier keine Antwort.