Warum muss eine Jungfrau ihren Vergewaltiger heiraten? (5. Mose 22,28-29)

Ein ziemlich bizarres Gebot findet sich in 5. Mose 22,28-29. Hier wird gesagt, dass wer eine Jungfrau vergewaltigt, sie heiraten muss.

Er muss dem Vater des Mädchens einfach ein halbes Kilogram Silber zahlen und darf sie sich zur Frau nehmen, die er dann nicht mehr entlassen darf.

Schlechter kann die Vergewaltigte wohl kaum aussteigen, als dass sie den Rest ihres Lebens auch noch mit ihrem Vergewaltiger verheiratet sein muss.


5. Mose 22,28-29
Wenn ein Mann ein Mädchen findet, eine Jungfrau, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und liegt bei ihr, und sie werden gefunden: so soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, dem Vater des Mädchens fünfzig Sekel Silber geben; und sie soll sein Weib sein, darum dass er sie geschwächt hat, er kann sie nicht entlassen alle seine Tage.
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Lösungsvorschläge

Von: Maul David
◷ 24 November
(vor 2 Monaten)

Zusammenfassung zur Diskusion unten:

Gedanke 1: 1. Korinther 2, 13-14, ohne im Glauben an den heiligen Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist alles verstehen dieses Verses zum Scheitern verurteilt. Es wird nie Sinnvoll werden, Gottes Gebote zu verstehen, wenn man Gott ablehnt.

Gedanke 2: Der Sinn eines Gesetzes per se ist nicht, für uns logisch zu sein, sondern einen Rahmen fürs Zusammenleben zu geben, selbst wenn wir einem Gesetz nicht zustimmen würden. Nicht wir richten das Gesetz, sondern das Gesetz richtet uns. Beispiel; Wenn jeder Mensch zustimmt, dass Mord nicht in Ordnung ist, braucht es das Gesetz nicht, da es keinen Mörder gibt. Folglich ist der Mörder mit dem Gesetz nicht einverstanden, denn er hat es gebrochen. Das Gesetz ist für ihn nicht logisch - sonst hätte er es nicht übertreten. So ist es mit dem Gesetz Gottes. Wenn jeder Mensch in seinem Herzen tragen würde, "man lügt nicht", hätte das nicht in die 10 Gebote gemusst. Genauso Ehebruch. Der Mensch braucht diese 10 Gebote Gottes, wenn er Gott gehorchen will, weil er in sich ein anderes Gebot findet. Der Mensch ist nicht gegen Ehebruch. Gott schon. 

Gedanke 3: Der sinn des Gesetzes für Israel ist viererlei:

- Dem Volk zeigen, wie es handeln soll (entsprechen Schweiz: Obligationenrecht und Strafgesetz)

- Dass Israel heilig lebt, denn Gott ist heilig. Israel soll Repräsentant Gottes auf der Erde sein

- Israel soll sich unterscheiden von den Völkern ringsherum (zum positiven)

- Das Gesetz deutet auf den Erlöser Jesus Christus

Es lohnt sich, das beim Lesen der Gesetzestexte im Hinterlopf zu haben. 

Gedanke 4: Aufgegriffen wurde die Existenzbedrohung der Frau als nicht Jungfrau zur damaligen Zeit; Wenn ein Mann seine Frau nicht als Jungfrau vorfindet, soll sie gesteinigt werden. (5. Mose 22,20f). Wieso? Weil Gott heilig ist und ausserehelicher Geschlechtsverkehr nicht. Sexualität gehört ausschliesslich in eine verbindliche, untrennbare Beziehung. Gleichzeitig schützt das Gesetz auch vor der Willkürlichen Lust des Mannes; er darf nicht zu seinem Vergnügen mal eben eine Frau nehmen. Er muss sie heiraten. Es gibt keinen Sex zum Spass. Er muss seiner Verpflichtung nachkommen. Wie schlimm das für eine Frau damaligen Kontext war, wage ich zu schmälern. Sie hatte Kinder, Essen, ein Dach über dem Kopf. Im Vergleich zu anderen Kulturen der damaligen Zeit, welche Prostitution legitim förderten (5. Mose 23,18; 1. Könige 12,24) und als Gruppen Fremde vergewaltigten (Richter 19), hebt sich das enorm ab.

Gedanke 5: Die Ehe und Sexualität sind ein Abbild Gottes (1. Mose 1,27). Mit dem Sündenfall wurde der Mensch von Gott getrennt. Als konsequenz verzerrt Gott das Bild der Ehe: 1. Mose 3,16b, dein Verlangen wird nach deine Mann sein, aber er wird über dich herrschen. Das ist kein Befehl Gottes an die Frau und den Mann, sondern das ist, was die Sünde mit den Herzen der Menschen macht. Es ist so. Qie sich an vielen tragischen toxischen Beziehungen zeigt. Genauso wie der Mann für die Frau distanziert bleibt, ist Gott für die Menschen distanziert. Dennoch aber werden Mann und Frau in der sexualität und Ehe wieder ein Leib. Darum ist Gott die Sexualität so heilig und Prostitution wortwörtlich des Todes. Die Vergewaltigte, obwohl es unfreiwillig war, wurde mit dem Täter ein Leib. Sie sind in eine engere Beziehung geraten, was für Gott nichtmehr trennbar ist. Sogar der Scheidebrief den Mose dem Volk lässt ist dafür nicht anwendbar. Der Mann kann die Frau nichtmehr entlassen, denn sie sind eins. 

Gedanke 6: weit hergeholt, aber ähnlich ist es mit dem Volk Israel. Das Volk Israel wird oft mit einer Braut verglichen. Gott hat sich das Volk ausgewählt, er hat das Volk nie gefragt ob es das überhaupt will. Das Volk wiedersetzt sich wieder und wieder und läuft anderen Göttern nach. Dasselbe wie wenn diese Frau die unfreiwillig in die Beziehung kam einen anderen Mann nimmt. Für Gott ein No Go. Er hat sich das Volk ausgesucht. Es ist sein Volk. Wenn es ihn verlässt, wird es sterben. So auch der Mensch, der sich ihm nicht unterwirft. Wer nicht auf Gottes Seite steht, wird sterben und das Leben nicht haben. Das Gesetz aber ist zum Leben.

Gedanke 7: Gott ist gnädig, auch in diesem Thema. Dafür allein: Josua 6,6; 5. Mose 23,4 und Matthäus 1,5; Johannes 8,3-10; 

Von: Markus M.
◷ 25 November
(vor 2 Monaten)

Dazu gibt es einiges zu sagen. Als erstes würde ich Ihnen empfehlen das Buch "Die Legende von der christlichen Moral" von Andreas Edmüller zu lesen oder sich mit Euthyphrons Dilemma zu beschäftigen.

Zu Gedanke 1) Das ist natürlich eine steile These. Man muss erstmal Christ oder Jude sein und an Gott glauben, um die Dinge in der Bibel zu verstehen. Das ist wie, wenn ein Muslim behauptet, man muss erstmal an Allah glauben, dann würde man auch den Koran verstehen. Das ist jedenfalls ein Argument, dass niemanden der die Bibel liest weiterhilft.

Zu Gedanke 2) Die These ist noch steiler. Das Gesetz muss für die Menschen nicht logisch sein? Also kann Gott völlig beliebige Gesetze aufstellen, die noch so absurd sind und die Menschen müssen das schlucken? Zum Glück leben wir heute in einer Welt, wo Gesetzgebung anders funktioniert als vor 3000 Jahren. Denn jedes Gesetz (sei es StgB oder ABGB) kann heutzutage begründet werden und ist für die Menschen, die sich daran halten sollen, nachvollziehbar.
Übrigens wäre das Gesetz "du sollst nicht töten" auch für einen Mörder höchstwahrscheinlich logisch nachvollziehbar (außer er ist psychisch krank), er hält sich jedoch nicht dran. Warum er sich nicht daran hält, dafür gibt es zig Gründe. Ihre Aussage "Das Gesetz ist für ihn nicht logisch - sonst hätte er es nicht übertreten." ist demnach so nicht richtig.

Zu Gedanke 3) Einem Volk zeigen, wie es handeln soll, dafür braucht man keinen Gott. Schauen Sie sich beispielsweise China oder Frankreich an. Diese Länder vertreten einen Laizismus. D.h. die Gesetzgebung funktioniert ohne Religion und ohne Gott. 
"Das Gesetz deutet auf den Erlöser Jesus Christus" Aha, die Thesen werden immer steiler. Fragen Sie doch mal einen Juden, ob Ihre Aussage korrekt ist.

Zu Gedanke 4) Dass man Frauen steinigen soll (egal wegen was) finden Sie in Ordnung? Was ist das für ein Gott, der gleich den Tod eines Menschen fordert, nur weil er sich nicht an seine Gebote gehalten hat? Gehen Väter so mit ihren Kindern um? 
Warum sollte das eine Existenzbedrohung für die Frau sein? Gott hätte genausogut ein Gesetz verordnen können, dass eine Frau jungfräulich in die Ehe gehen soll, außer wenn sie vergewaltigt wurde.
Mit Prostitution hat das ganze hier nichts zu tun.

Zu Gedanke 5) Sie geben hier einfach irgendwelche Floskeln von sich, ohne scheinbar darüber nachzudenken, was Sie da eigentlich schreiben. "Die Ehe und Sexualität sind ein Abbild Gottes" Weder hat Gott ein Geschlecht, noch hat er Sexualität noch gibt es Ehe da oben im Himmel. Was soll Ihre Aussage da bitte bedeutet, dass dies ein Abbild Gottes wäre?
"Genauso wie der Mann für die Frau distanziert bleibt, ist Gott für die Menschen distanziert." Ich kann Ihre Gedankengänge hier nicht nachvollziehen.
Dass Mann und Frau in der Sexualität nicht(!) ein Fleisch werden, kann Ihnen jeder bestätigen, der schon mal mit mehreren Partnern Sex hatte.
"Die Vergewaltigte, obwohl es unfreiwillig war, wurde mit dem Täter ein Leib." Was soll das heißen Sie "wurden ein Leib"?
"Sie sind in eine engere Beziehung geraten, was für Gott nichtmehr trennbar ist." Interessant, also gibt es etwas, dass Gott nicht kann?

Zu Gedanke 6) "Gott hat sich das Volk ausgewählt, er hat das Volk nie gefragt ob es das überhaupt will." Laut jüdischer Überlieferung hat er das sehr wohl. Aber was wollen Sie damit überhaupt aussagen? Man kann sich ja nicht aussuchen, in welches Volk man geboren wird.
"Er hat sich das Volk ausgesucht. Es ist sein Volk." Das klingt nach einem trotzigen Kind, dass sein Spielzeug nicht hergeben möchte.
"Wer nicht auf Gottes Seite steht, wird sterben und das Leben nicht haben." Falls es Ihnen nicht aufgefallen ist, alle Menschen sterben irgendwann. 
"Das Gesetz aber ist zum Leben." Genau das Gegenteil ist der Fall! Im Gesetz Mose gibt es zig Todesstrafe für die banalsten Dinge (z.B. 2. Mose 21,15). Oder meinen Sie das ewige Leben? Das bekommt man aber laut Bibel durch Glauben und nicht durch halten des Gesetzes.

Zu Gedanke 7) "Gott ist gnädig" Ich könnte hier jetzt duzende Bibelstellen auflisten, wo Gott nicht gnädig ist.
Josua 6,6? Wo ist Gott da gnädig?
5. Mose 23,4? Wo ist Gott da gnädig?
Matthäus 1,5? Wo ist Gott da gnädig?
Johannes 8,3-10: Stimmt hier ist Jesus (nicht Gott) gnädig. Blöd nur, dass diese Bibelstelle eine spätere Hinzufügung aus dem 5. Jahrhundert ist.

Von: Maul David
◷ 27 November
(vor 2 Monaten)

1) Ein Beispiel das mir gerade einfällt; Angenommen ich ginge von einer flachen Erde aus. Wie sollte ich ein Buch über die Erklärung des Tag/Nach-rythmus sowie der Jahreszeiten verstehen? Es widerspräche meinem Weltbild. Das Weltbild von Christen und Aheisten ist in sehr vielen Belangen gegensätzlich. Auch von Juden zu Christen, aber umso mehr von Juden zu Atheisten. Wenn ich mit der Prämisse "es gibt keinen Gott" oder "nicht den Gott Abrahams" an die Bibel gehe, kann ich nicht verstehen, wie die Menschen (die daran glauben) handeln und was dieser Gott fordern solle.

2+3) Wenn das Gesetz funktioniert - wie kam es im Deutschen Reich zur Vergasung von 8mio Juden, in China zum Verbot jeglicher nicht vom Staat komntrollierter Religion und zu einer +/- regelmässigen Aktualisierung? Warum müsste ein funktionierendes Gesetz geändert/ ergänzt werden? So wie Gesetzgebung momentan funktioniert, könnten 51% der Bevölkerung für den Verbot von Naturheilmitteln beispielsweise sein - und es würde eingeführt. (Das soll weder pro noch Kontra Naturheilmittel sein)

Und ja, Gott kann willkürlich Gesetze erlassen. Es ist seine Schöpfung. Wenn Sie ein Spiel programmieren, was würden Sie jemanden antworten der Ihnen sagt, sie haben das Spiel falsch programmiert weil ihm z.B. das Charakterlayout oder die Interaktionsmöglichkeiten nicht gefallen? Oder wenn in einem Update Charaktere verschwinden und sich die Spieler darüber aufregen. Der Vergleich hinkt dabei, dass Gott sich und das "Spiel" nicht verkaufen muss. Es ist sein Wunsch, dass alle gerettet werden - aber er lässt es und offen, ob wir seine Rettung annehmen. Aber es gibt nur einen Weg. Wir können soviel wüten und schimpfen wie wir wollen, es ist seine Welt, es bleiben seine Bedingungen. 

4) Als Aarons Söhne fremdes Feuer vor Gott brachten, starben sie. (Ihre Interpretation mag sein, dass dies ohne göttliches zutun durch das Feuer passierte). Als Usija die Bundeslade festhalten wolle, starb er (sie mögen sagen, er wurde von ihr erschlagen). Als Assyrien Hiskia angreift, geht der Engel des HERRN durch das Lager und tötet 175 000 Soldaten. Gott tötet alle Erstgeburt in Ägypten, vernichtet Sodom und Gomorra, und als Pinehas einen Israeliten mit einer Moabitischen Frau in ihr Zelt folgt und beide ersticht wendet Gott eine Plage die 25000 Menschen das Leben kostete ab. 

Gott geht es nicht darum, dass wir ein langes und erfülltes Leben haben. Es mag sein plan für mich sein, dass ich gleich aus dem Zug ausseige und von einem LKW überfahren werde - und er hat vollstes Recht zu planen. Ihm geht es darum, dass wir seine Heiligkeit erkennen. Darum habe ich nich so viel Mühe damit, wenn Gott im alten Bund sagt, auf die Verletzung des heiligen Lebens steht die Todesstrafe. Ursprünglich galt die Todesstrafe für das Essen von den Früchten eines Baumes.

5; Bitte entschuldigen Sie die unpräzision, ich meinte, dass sie in Gottes Augen ein Leib sind. Klar könnte Gott sie trennen. Aber er tuts nicht. Darum sollte der Mensch es auch nicht tun.

6) Ich ging von Hesekiel aus, welcher beschreibt wir Gott Israel "als Kind fand und aufzog" Die Stellen kann ich Ihnen wenn sie wollen noch raussuchen, in denen Gott durch dir Propheten spricht, er habe Israel ausgesucht.

7) Josua 6,6; er vernichtet alle, die ihn nicht anerkennen und seine Wege ablehnen. Irgendwann ist dad Mass voll und Gott setzt dem Bösen ein Ende. Aber sie hätten alle die Chance gehabt, wie die Hure Rahab, diesen Gott zu erkennen und das Leben mit ihm zu leben. Und sie - als Hure - der Kanaanäer - rettet dadurch 1. alle die in ihrem Haus wohnen, und wird 2. zur Ur-Urgrossmutter des Königs David. Gott lässt ihr den Weg zur Umkehr von ihren Sünden und nimmt sie trotz der Hurerei in ihr Volk auf. 5. Mose 23,4 wirkt hart. Ich nannte es deswegen Gnade, weil Ruth, die Urgrossmutter König Davids als Moabiterin nicht nur in die Gemeinde Gottes kam, sondern es sogar in Matthäus 1,5 in den Stammbaum des Christus schafft. 

Von: Markus M.
◷ 27 November
(vor 2 Monaten)

1) Ihr Beispiel hinkt: Einem Flacherdler kann man logisch und wissenschaftlich erklären, warum die Erde rund ist, ohne dass dieser an ein übernatürliches Wesen glauben muss.

2+3) Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun? Die genannten Länder funktionieren auch ohne göttliche Gebote. Dass einzelne Menschen, denen man Macht gibt, diese ausnutzen, hat ja nichts damit zu tun, dass man gute Gesetze auch ohne einen Gott schaffen kann (siehe Europäischen Menschenrechtskonvention).

Und ja, Gott kann willkürlich Gesetze erlassen.“ Zum Glück ist die Gesetzgebung in westlichen Ländern nicht willkürlich.

was würden Sie jemanden antworten?“ Na, dann würde ich ihm den Sinn erklären, warum ich es so programmiert habe. Beim Gott der Bibel, kann man aber nicht nachfragen und den Sinn erfahren.

Es ist sein Wunsch, dass alle gerettet werden“ Offensichtlich nicht, denn wenn dem so wäre, würden auch alle gerettet werden, egal ob sie an ihn glauben oder nicht.

4) Sie haben meine Fragen nicht beantwortet. Stattdessen lenken Sie mit anderen Beispielen ab. Ich glaube nicht, dass es diesen Usija wirklich gegeben hat, er ist eine erfundene Figur, mit der man versucht Dogmen festzuschreiben.

Gott tötet alle Erstgeburt in Ägypten“ Sehr liebevoll dieser Gott der Bibel. Wie war das nochmals, er möchte, dass alle gerettet werden? Offensichtlich trifft dies hier schonmal nicht auf die ägyptischen Kinder zu.

5) Nochmals, was soll das jetzt heißen, dass Sie „ein Leib“ sind?

6) Und was wollen Sie jetzt mit der Bibelstelle aussagen, was das Thema betrifft?

7) Interessanter Blick auf Josua 6 den Sie da haben. Da kommt ein fremdes Volk ins Land und will einem die Stadt wegnehmen, nach dem Motto „ergib dich oder stirb“. Das erinnert mich eher an Russland, welches einfach so in die Ukraine einrückt und das Land für sich beansprucht.

Wenn Gott der Vater von Jesus ist, dann stammt er nicht von David ab. Der Stammbaum in Matthäus 1 ist demnach irrelevant, da Josef nicht der Vater von Jesus ist. Sie sollten mal diesen Artikel hier lesen: https://bibellexikon.com/themen_messiaserwartung_judentum_versus_christentum.php

Von: Micha
◷ 18 Juli
(vor 2 Jahren)

Wie kommst du zu der Annahme, dass es sich um eine Vergewaltigung handeln sollte? In der Parallelstellen in 2. Mose 22,15-16 ist von einem "Verführen" des Mannes die reden. Die Folgen sind die gleichen wie in 5. Mose 22,28-29.

Von: Markus M.
◷ 18 Juli
(vor 2 Jahren)

In 5. Mose 22,28-29 steht "und ergreift sie [...] weil er ihr Gewalt angetan hat". Was soll das sonst sein als eine Vergewaltigung? 

Nur weil etwas ähnlich klingt, ist es noch keine Parallelstellen.

Von: Micha Käppeler
◷ 19 Juli
(vor 2 Jahren)

Jetzt machst du es dir aber leicht und verwendet eine Bibelübersetzungen die (vermeintlich) das Ausdrückt, was dir Recht ist. In der Übersetzung, die du in der ursprünglichen Frage erwähnt hast heißt es "[...] darum dass er sie geschwächt hat." Es geht also darum, dass die Frau zukünftig weniger Chancen hat einen Mann zu finden, da sie keine Jungfrau mehr ist und der Vater auch keinen Brautpreis mehr für eine Jungfrau verlangen kann.

Gegen das Vorliegen einer Vergewaltigung spricht ferner, dass die beiden "gefunden" bzw. "ertappt" werden. Bei was wurde die Frau denn ertappt? Wie sie vergewaltigt wurde?!? Das ergibt keinen Sinn, zumal es ein paar Verse früher heißt, dass wenn eine Frau auf dem Feld vergewaltigt wird und schreit, aber nicht gehört wird, sie ohne Schuld ist. Bei einem rechtmäßigen Verhalten spricht man aber nicht von ertappen, wenn es ans Licht kommt.

Wenn du dir die Vergewaltigung in der Bibel anschaust wurde auch nicht nach diesem scheinbaren Gebot gehandelt (1. Mose 34 (bevor das Gesetz durch Mose kam), 2. Samuel 23).

Ich sage nicht, dass es nicht sein kann, dass der Mann das vergewaltigt Mädchen zur Frau nehmen musste, aber wenn dem so sein sollte muss man es auch anständig begründen können.

Von: Markus M.
◷ 20 Juli
(vor 2 Jahren)

Ich zitiere hier die Elberfelder 2006 und Luther 2017, die Elberfelder gehört zu den genauesten Übersetzungen. Wenn Sie behaupten die Übersetzer haben hier falsch übersetzt, dann sind Sie in der Pflicht das zu beweisen! Wird aber schwierig, da der Piel von ענה es nicht zulässt, dass die Frau hier freiwillig mitgespielt hat.
Selbst jüdische Kommentatoren wie Ibn Ezra sehen das ziemlich deutlich: „Our verse deals with rape, not with seduction.“

"gefunden" (hebr. מצא) werden alle Personen in dem Kapitel, auch die Frau in V. 25-27 die vergewaltigt wurde. 

Wo in 2. Sam. 23 geht es um Vergewaltigung?

Von: Micha Käppeler
◷ 20 Juli
(vor 2 Jahren)

Du hast wohl nicht verstanden, was ich mit dem ersten Teil meiner Antwort ausdrücken wollte. Mir geht es nicht um die Übersetzung der Elberfelder mit dem Wort "Gewalt". Vielmehr um die Bedeutung, worauf sich die Gewalt bezieht. In diesem Fall eben die Gewalt, die ihr angetan wird, dass sie entjungfert wird, ohne schon einem Ehemann angetraut zu sein, wodurch ihre Chancen in der Zukunft schlechter aussehen. "Gewalt" bezieht sich NICHT an die Vollziehung des Geschlechtsverkehrs an sich bzw. trifft keine Aussage über sie.

Das mit dem gefunden werden schaue ich mir nochmal an.

Gemeint ist natürlich die Vergewaltigung in 2. Samuel 13 (kleiner Tippfehler meinerseits) aber die Stelle sollte dir ja bekannt sein.

Von: Markus M.
◷ 20 Juli
(vor 2 Jahren)

Wenn eine Frau ergriffen wird und ihr beim Sex Gewalt angetan wird, dann ist das eine Vergewaltigung. Punkt!
Sie können gerne weiter versuchen hier ein harmloses Verführen draus zu machen, jedoch liegen Sie falsch, wie auch die von Ihnen genannte Stelle in 2. Sam. 13 beweist. Dort steht in V. 14 "...ergriff sie und tat ihr Gewalt an". Dabei werden die selben hebräischen Wörter verwendet wie in 5. Mose 22,28-29. Wenn also Amnon Tamar vergewaltigt hat (was außer Frage steht), dann handelt es sich auch hier um eine Vergewaltigung.

Von: Verena M.
◷ 9 Januar
(vor 2 Jahren)

Man darf die Bibel nicht als Gottes Wort sehen, sondern als ein geschichtliches Artefakt, dass uns einen Einblick in das Leben und die Weltsicht der Menschen von damals gibt. Aus heutiger Sicht ist dieses Recht total rückständig und menschenverachtend, aber das war auch vor 3000 Jahren, damals herrschte ein echtes Patriarchat. Man darf moderne Befindlichkeiten nicht auf alte Rechtssysteme beziehen! Man muss nüchtern bleiben und darf es nicht werten, man muss es anschauen wie ein Antropologe, der das Archaische selbst im Menschen erforscht, fremde Kulturen und Bräuche. 

Man kann den Ursprung aller sexueller Tabus in zwei Sätzen zusammenfassen: „Wessen Kinder sind das?“ und „Wer bekommt meine Schafe, wenn ich sterbe?“

In Zeiten ohne verlässliche Verhütungsmittel und Vaterschaftstests hatte ein Mann nie die komplette Sicherheit, dass ein Kind auch wirklich das Seine ist. Außer er geht sicher, dass die Frau Jungfrau ist, wenn er sie heiratet und dass Sie ihm auch nie fremdgeht! Ein Mann, der viel harte Arbeit und Ressourcen in die Aufzucht eines Balges steckt, wollte sicher wissen, dass es sein eigen Fleisch und Blut ist! Er wollte nicht den Bastard von jemand anderem aufziehen! Auch heute: Die meisten Menschen, die Kinder wollen, frieren lieber Eizellen ein oder machen sündhaft teure Hormon- und Fruchtbarkeitsbehandlungen, als irgendeinen armen Bastard aus einem Waisenhaus zu adoptieren und in diesen Ressourcen, Zeit und Geld zu investieren! So etwas böses sagen die meisten Menschen nicht laut, aber sie denken es sich unterbewusst und handeln dementsprechend!

Eine Frau weiß, dass ihr Kind ihr eigenes ist, hat sie es ja unter Schmerzen auf die Welt gepresst! Die weibliche Sexualität wurde deshalb viel mehr tabuisiert als die männliche! Nicht aus Frauenhass oder weil man es ihnen nicht gegönnt hätte. Damals war die Vaterschaftssicherheit nur gegeben durch eine starke Reglementierung des weiblichen Sexualverhaltens.

Damals herrschte ein echtes Patriarchat = Ein Vater ernährt seine Tochter, bis sie alt genug ist, verheiratet zu werden, dann ist der Ehemann in der Pflicht, sich um sie zu kümmern. Vor der Industrialisierung und der Erfindung der Dienstleistungsgesellschaft hat man Männer als Arbeitskräfte gebraucht, als Beschützer und Ernährer. Der Ehemann wollte für den Deal, dass er der Arbeitssklave seiner Frau ist, entlohnt werden mit eigenem Nachwuchs. Die soziale Macht lag deshalb damals bei den Männern, weil sie einfach körperlich stärker waren und es noch keine Jobs gab, die ohne ordentlich Muskelschmalz funktionierten. Frauen konnten damals nur ihre Reproduktive Funktion und ihre Sorge um die Kinder als Sache von Wert anbieten und wurden dementsprechend auch behandelt. Die gerechte Strafe für den Vergewaltiger war nun ein Leben lang für den Unterhalt und die Versorgung seines Opfers aufkommen zu müssen, weil ihr Vater sie nach der Schändung des "Objekts" nicht mehr an einen anderen Mann verheiraten konnte, der sich sonst um sie kümmern würde, wenn er stirbt. (Denn wegen der Vaterschaftsunsicherheit konnte der neue Ehemann nicht mehr komplett sicher sein, dass potentielle Kinder die Eigenen sind).

Heutzutage haben wir uns zumindest in großen Teilen der Wetl davon distanziert, das finde ich persönlich aus Eigennutz schön :D 

Und selbst ein hartgesottener, freikirchlicher evangelikaler Pastor, der die Bibel sonst in Bezug auf ALLES komplett wörtlich nimmt (Abtreibung, Homosexualität, etc.), würde seine Tochter nicht an einen Typen verheiraten, der sie vergewaltigt und sich danach vor Gericht auf die Bibel bezieht, obwohl es doch "Gottes Wille" ist! ;) solche Heuchler :P 

Von: Anonym
◷ 25 April
(vor 2 Jahren)

Nur aus diesem Grund haben wir geheiratet und eine Familie gegründet.

Von: Cleoleo
◷ 28 Dezember
(vor 2 Jahren)

Was wäre denn wenn eine Frau einen Mann vergewaltigt? Hätte er sie dann als Strafe trotzdem heiraten müssen oder wurde sie dann gesteinigt?

Von: Markus M.
◷ 28 Dezember
(vor 2 Jahren)

Keine Ahnung, ob das in der damaligen Kultur überhaupt vorgekommen ist.
In der Bibel gibt es hierfür keine Regelung. Man müsste also Gott fragen, was man in so einem Fall tun muss.

Von: Olaf
◷ 26 Oktober
(vor 2 Jahren)

Hier wird kein Wiederspruch dargestellt. An dieser Textstelle ist nichts unlogisch, das Gebot entspricht nur nicht den aktuellen "westlichen" Moralvorstellungen. 

Von: Markus M.
◷ 27 Oktober
(vor 2 Jahren)

Sie haben recht, es ist kein Widerspruch, jedoch ein Gebot, welches deutlich macht, dass da kein Gott dahinterstecken kann.
Dieses Gebot wiederspricht sämtlichen Moralvorstellungen, nicht nur den "westlichen".

Von: Micha Käppeler
◷ 19 Juli
(vor 2 Jahren)

Das stimmt leider nicht. Es gibt durchaus Ländern in Afrika in denen Vergewaltigung an der Tagesordnung sind. Wenn die Männer "bock" auf irgend eine Frau haben nehmen sie sie einfach und schlafen mit ihr. Für die Frauen ist das "normal". Sie kennen es nicht anders und wehren sich dementsprechend auch nicht.

Die "Moralvorstellungen" aka das Gewissen sind zwar bei allen Menschen gleich, trotzdem kann das Gewissen abstumpfen oder man handelt bewusst gegen sein Gewissen, weil man es sich rechtzufertigen Versucht. 

@Markus du meintest in einer anderen Diskussion selbst einmal, dass die "Moralvorstellungen" auf der Welt sehr unterschiedlich seien. Hast du deine Meinung diesbezüglich geändert?

Wer sich generell für das Gewissen und auch wie man damit umgehen sollte interessiert sollte unbedingt die beiden Timotheusbriefe lesen. Pauls wird da sehr deutlich und warnt, gegen sein Gewissen zu handeln.

Von: Markus M.
◷ 20 Juli
(vor 2 Jahren)

Und weil es an der Tagesordnung ist, deswegen ist es in dem Land moralsch in Ordnung? Soweit ich weiß haben auch afrikanische Länder Gesetzte gegen Vergewaltigung, dem wäre nicht so, wenn ihr Argument stimmen würde.

"Moralvorstellungen" und Gewissen werden von der Umgebung geprägt und sind nicht bei allen Menschen gleich. Ich habe meine Meinung hier also nicht geändert.

Von: Micha Käppeler
◷ 22 Juli
(vor 2 Jahren)

Wie kann etwas sämtlichen Moralvorstellungen widersprechen wenn Moralvorstellungen rein subjektiv sind?

Von: Markus M.
◷ 22 Juli
(vor 2 Jahren)

Eine Vergewaltigung ist in jedem Land unmoralisch!

Andere Dinge sind es nicht. Wir würden Handabhaken als unmoralisch empfinden. Gibt aber genügend Länder wo das voll okay ist (selbst in der Bibel 5.Mose 25,11-12). Ehrenmorde sind im Westen moralisch verwerflich, in islamischen Staaten oder auch Indien jedoch nicht. Ebenso war Sklaverei Jahrtausende lang moralisch nicht verwerflich. Selbst die Kirche hatte bis ins 19. Jahrhundert viele Sklaven (wiederum gestützt durch die Bibel 3. Mose 25,44-46).

Von: Micha Käppeler
◷ 22 Juli
(vor 2 Jahren)

Stimmt so nicht. In mindestens einigen Afrikanische Ländern bzw. Stämmen sind vergewaltigen sowohl an der Tagesordnung als auch nicht verboten.

Von: Markus M.
◷ 22 Juli
(vor 2 Jahren)

1. Glaub ich Ihnen nicht, bitte liefern Sie eine Quelle für Ihre Behauptung.

2. Selbst wenn es so wäre, so sind wir uns doch einig, dass Vergewaltigung moralisch hier bei uns nicht in Ordnung ist und aus dieser Position bewerten wir die Sache.

Von: Christian Rahn
◷ 20 September
(vor 2 Jahren)

eine materielle Versorgung kann besser erfolgen, indem eine vergewaltigte Frau unter den Schutz des Priestertums gestellt wird, das selbst von der Gabe des Zehnten lebt und außerdem ledige Frauen im Dienst an der Stiftshütte beschäftigt. (1Sam 2,22)

Die lebenslange Bindung an den Vergewaltiger beinhaltet u.U. lebenslange Traumatisierung für das Opfer. Es ist zudem nicht unwahrscheinlich, dass der Täter seine Wut über die Strafe an ihr auslässt – u.U. für den Rest ihres Lebens. Doch wäre auch nur der lebenslange Verzicht auf Wertschätzung und Liebe nicht schrecklich für die Frau?

Zum anderen hat nun jeder Lump, dessen Werbung von einer selten schönen Frau zurückgewiesen wird, die Möglichkeit, sie zu vergewaltigen, um sie lebenslang an sich zu ketten.

Von: Holger Brehm
◷ 5 Mai
(vor 3 Jahren)

Welcher Widerspruch? Es handelt sich um ein Gesetz, das sich vor 3000 Jahren ein patriarchal geführtes primitives Volk gegeben hat und in dem einer Frau auch nicht annähernd gleiche Rechte wie Männern zugestanden wurden. So gesehen ist das Gesetz keine Überraschung. Siehe dazu auch viele andere Bibelstellen. Ich vermute, der Begriff "Widerspruch" taucht in der Frage auf, weil dieses Gesetz im Widerspruch zum Bild von einem Christentum steht, dass sich der Autor aus den vielen netten Stellen, die ihm der Pastor in Kindertagen vorgelesen hat, selbst zusammen gebastelt hat. Man kann erwarten, dass die "christliche Bildung" (Oxymoron) nicht mit dem Ende des Religionsunterrichtes aufhört.

Von: Pia
◷ 25 September
(vor 3 Jahren)

Damals hat diese Regelung die Existenz der Frau gesichert. Wenn sie keine Jungfrau mehr war, hätte sie keinen Mann bekommen und allein waren Frauen damals nicht lebensfähig.

Von: Markus M.
◷ 25 September
(vor 3 Jahren)

1. Überlebensfähig war die Frau natürlich schon. Sie hat ja Eltern und Verwandte, die sich um sie kümmern können.

2. Gott hätte sich ja folgendes Gebot überlegen können. Wer eine Frau vergewaltigt, muss sie lebenslang versorgen, ohne sie zu heiraten. Das wäre doch wesentlich humaner, oder?

3. Heutzutage ist bei der Hochzeit kaum noch jemand Jungfrau und es funktioniert auch. Dass eine Frau, nachdem sie Sex hatte, weniger Wert ist, ist leider ein weiteres Problem, welches durch das Judentum und Christentum entstanden ist.

Von: Jan
◷ 5 Dezember
(vor 3 Jahren)

Nein, es funktioniert eben nicht. Jede dritte Ehe wird geschieden, oder noch mehr.

Von: Nina Per Rieger
◷ 25 Januar
(vor 3 Jahren)

DASS es nicht funktioniert und jede 3. Ehe geschieden wird, ist aber nicht dem Umstand der "Nicht-Jungfräulichkeit" bei Eheschließung geschuldet. 

Von: Holger Brehm
◷ 5 Mai
(vor 3 Jahren)

Welche Existenz? Eine Existenz, in der sie jeden Tag auf's Neue, dann auch legitim, von einem Schwerverbrecher (denn das ist ein Vergewaltiger, auch, wenn Ihnen das scheinbar nicht klar ist) wieder und wieder vergewaltigt wird?! Es ist bemerkenswert, wie unverhohlen grausam einige Menschen auch noch im 21.Jahrhundert sind. Wer so argumentiert, hat jede Menschlichkeit und damit auch jeden Anspruch auf ein Mitspracherecht in Sachen Moral verloren.