Ein Vers der praktisch nicht stimmen kann (Sprüche 12,21)
In Sprüche 12,21 heißt es "Keinerlei Unheil wird dem Gerechten widerfahren, aber die Gottlosen sind voller Unglück."
Jeder (egal ob Christ, Jude oder Atheist) der diesen Bibelvers liest, wird sich eingestehen müssen, dass diese Aussage definitiv nicht zutrifft. Abgesehen davon, dass es in der Bibel selbst genügend Beispiele gibt, wo ein gerechter Mensch Unheil erfährt, kann auch jeder aus seinem Erfahrungsschatz genügen Beispiele aufzählen und diesen Vers als Falschaussage entlarven.
Weder trifft der erste Teil des Verses zu noch der zweite Teil. Warum also steht so eine Aussage in Gottes Wort der Bibel?
Dem Gerechten wird keinerlei Unheil widerfahren, aber die Gesetzlosen haben Übel die Fülle.
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Lösungsvorschläge
(vor 1 Jahr)
Mit "Unheil" ist Unglück gemeint. Das Wort "Glück" wird in der Bibel kaum benutzt, das Wort "Leben" bezeichnet in der Bibel an jeder Stelle das, was wir Menschen heute unter Glück verstehen: eine Verbesserung des emotionalen Zustands. Glück wird in der Bibel als Substanz angesehen, zum Beispiel Weizen, und Brot, Mehl, Blut als genommenes Glück durch Sünde oder Drangsal wie Schuldgefühle oder körperliches Leid wie bei Jesus am Kreuz. Folgerichtig bezeichnet der "Tod" in der Bibel die (vollständige) Abwesenheit von Glück. Der "Tod" durch die Taufe der Buße, das Eintauchen in die eigene Sündhaftigkeit, nimmt soviel Glück, bis keines mehr da ist, worauf aber als Verheißung die Auferstehung durch Gottes Wirken hin zu einem neuen Menschen mit neuem, auf konsequente Sündenerkennung und Sündenvermeidung ausgerichtetem Geist, dem "Heiligen Geist", und neuem Glück, dem Erbe des Himmelreiches, folgt. Dieser neue "verklärt-verherrlichte" Mensch ist gerecht und ihm wird kein Unheil, Unglück, keine Trauer oder was auch immer, widerfahren, denn seine Gedanken und Gefühle werden sündenfrei sein. Denn Paulus sagt: Der Grund für das Unglück ist die Sünde ("der Stachel des Todes ist die Sünde"). Nicht gerechte Sünder aber werden unter der Drangsal der Schuldgefühle leiden, insbesondere dann, wenn die Gerechten kommen und den Sündern am Jüngsten Tag ihre Sünden vorhalten, auf dass in ihnen das Feuer der Schuld ausgelöst werde.
(vor 1 Jahr)
Sie liegen ziemlich falsch. Dass mit "Unheil" etwas anders gemeint ist als mit "Unglück" zeigt der hebräische Text, der für beide Begriffe unterschiedliche Wörter verwendet.
Ebenso ist Glück nicht gleichzusetzen mit Leben (nephesch, chaja), außerdem geht es in dem Vers ja nicht um Glück, sondern um Unglück.
Zu behaupten dass die Gedanken und Gefühle des neuen Menschen sündenfrei sind, ist ebenso weltfremd (siehe Röm. 7,19).
Dass es den Gottlosen in dieser Welt gut geht und sie Glück und Gedeihen haben, gibt die Bibel ja selbst zu. So heißt es in Ps. 73,12 "Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glücklich in der Welt und werden reich." (LUT)
(vor 7 Monaten)
Ich bin weiß Gott kein Bibelexperte. Aber könnte mit Unglück nicht das Jenseits gemeint sein?
Ich sehe wie Sie sehr viele Widersprüche in der Bibel und bin sicher dieses Buch ist verfälscht. Paulus hat in diesem Buch mehr Einfluß als Jesus was mindestens bedenklich ist. Ein selbsternannter Apostel dem laut dem Jerusalemer Konzil außer dem Sammeln von Geldern nichts aufertragen wurde. Ganz offensichtlich hat Paulus eine neue Einnahmequelle gefunden.
Das heutige Christentum "ich nenne es gerne Paulianismus" hat nichts mit Jesus gemein.
- Jesus war beschnitten
- Jesus aß kein Schwein.
- Jesus feierte kein Ostern
- Jesus feierte kein Weihnachten
- Jesus betete am Boden.
- Jesus bekreuzigte sich nicht.
- Jesus folgte dem Sabbat
- Jesus folgte dem Gesetz
- Und, und, und....
Selbst die Evangelien sind von Paulus inspiriert. Chronologisch kommen sie nach Paulus.
Ich möchte gar nicht weiter schreiben weil Sie offensichtlich über viel mehr Wissen verfügen. Ich wollte mich eigentlich nur auf diesen einen Punkt beziehen. Und deshalb noch einmal die Frage, könnte es nicht das Jenseits sein?
Denn ich bin auch der Meinung dass auch wenn die Bibel verfälscht ist, daß das ursprüngliche Buch vom Schöpfer ist. Das heißt es gibt schon noch einige Wahrheiten darin. Aber der "Lügengriffel" hat ordentlich zugeschlagen.
(vor 7 Monaten)
Ich verstehe nicht, wie Sie auf "Jenseits" kommen. Abgesehen davon, dass dieses Wort nicht im Text steht, würde der Satz dann ja lauten "Keinerlei Unheil wird dem Gerechten widerfahren, aber die Gottlosen sind voller JENSEITS." Das macht ja sprachlich und logisch absolut keinen Sinn.
Außerdem unterscheidet sich die Jenseitsvorstellung im AT komplett von der des NT.
In dem Widerspruch hier geht es mir aber hauptsächlich um den ersten Teil des Verses, der nicht stimmt, wo ja behauptet wird, dass dem Gerechten kein Unheil widerfahren wird.