Woher wusste Noah welche Tiere rein und welche unrein sind? (1. Mose 7,2)
Gott beauftragt Noah, dass er von reinem Vieh je sieben (Männchen und Weibchen = 7 Paare) und von jedem nicht reinen Vieh zwei Stück mitnehmen soll.
Das Gesetz, welche Tiere rein und unrein sind, wird jedoch erst Mose in 3. Mose 11 gegeben. Erst dort finden sich die sogenannten Kaschrut (jüdische Speisevorschriften). Somit findet man hier einen Anachronismus.
Gott beauftragt Noah also mit einer Aufgabe, die er gar nicht ausführen kann!
Dazu kommt, dass jeder Bibelausleger der Meinung ist, dass nicht Noah, sondern Gott die Tiere zur Arche gebracht hat.
Des weiteren erlaubt Gott das Essen von allen Tieren (1. Mose 9,3). Wörtlich "alles was sich regt (רמשׂ)", demnach durfte er auch Tiere essen, die erst später unrein bezeichnet werden (siehe in 3. Mose 11,44). Wenn Gott ihm also erlaubt alle Tiere zu essen, dann kannte Noah doch gar nicht die Unterscheidung zwischen rein und unrein.
Link: https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Speisegesetze
Von allem reinen Vieh sollst du sieben und sieben zu dir nehmen, ein Männchen und sein Weibchen; und von dem Vieh, das nicht rein ist, zwei, ein Männchen und sein Weibchen;
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Das ist das Gesetz von dem Vieh und dem Gevögel und von jedem lebendigen Wesen, das sich in den Wassern regt, und von jedem Wesen, das auf der Erde kriecht; um zu unterscheiden zwischen dem Unreinen und dem Reinen, und zwischen dem Getier, das gegessen wird, und dem Getier, das nicht gegessen werden soll.
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Lösungsvorschläge
(vor 2 Monaten)
Gott sprach zu Noah, so dass Noah nachdem Gott die Tiere in unterschiedlicher Anzahl in die Arche führte erkennen durfte welche Tiere Gott als rein oder unrein festlegte.
(vor 2 Monaten)
Wenn Gott die Tiere in die Arche führt (die Arbeit also selber macht), welchen Sinn hat es dann Noah zu beauftragen, dass er die Tiere holen soll?
(vor 1 Jahr)
Mit 3. Moses 11 kann der Leser einzig feststellen, dass die Reinheitsgebote zu Papier gebracht worden sind. Mehr Interpretation ist nicht erlaubt, weil niemand exakt weiß wie die Archivierung und Weitergabe derartiger Informationen VOR der Zeit von Papyrus, Tontafeln und Ziegenleder ausgesehen haben könnte. Diese Angelegenheit ist also kein Anachronismus oder Widerspruch, sondern mal wieder ein Beispiel menschlicher Denkfehler, wie sie vieltausendfach in der Christen- und Bibelgeschichte vorgekommen sind und heute immer noch stattfinden.
(vor 1 Jahr)
Zur Zeit Noahs gab es die mosaischen Gesetze noch nicht! Siehe dazu Galater 3,17.19; Johannes 1,17; 7,19; Nehemia 10,30.
Das ist nun mal ein biblischer Fakt und demnach ein Anachronismus.
(vor 2 Jahren)
Gott sprach doch persönlich zu Noah. Er gab ihm alles was er brauchte und wissen musste für den Bau der Arche. Was sollte Gott davon abhalten Noah zu erzählen was reine und unreine Tiere sind.?
(vor 2 Monaten)
Ja so sehe ich das auch es ist komplett in sich Schlüssig außerdem ist es unlogisch anzunehmen das die Bibel ausgedacht ist, also das jemand sich etwas ausdenkt und keinen Plan von seiner Storyline hat
(vor 2 Monaten)
Der Text könnte aus verschiedenen (unterschiedlichen) Texten zusammengestellt sein. So etwas findet man in der Bibel öfters. Wenn jemand einen Plan von seiner Storyline hat, warum wiederholt er dann den Schöpfungsbericht aus Gen. 1 nochmals in Gen. 2 mit Unterschieden im Detail? Warum gibt es Parallelberichte in der Bibel, warum erzählen die Chronik-Bücher fast genau das gleiche wie die Könige-Bücher? Warum gibt es generell unterschiedliche Textvarianten von einem Buch? Z.B. Ester, eine kurze Version und eine ausführlichere. Dasselbe gilt für das Jeremia-Buch.
Würden Sie sich mit der Textgeschichte der Bibel beschäftigen, wüssten Sie, dass da kein Plan(er) dahinter steckt, sondern Menschen die einfach Geschichten niedergeschrieben haben. Lesen Sie doch mal zum Anfang meinen Text "Kanon, Septuaginta und Inspiration".